Beschreibung
In ihrer >Münchner Rede< spürt Ulrike Draesner der Poesie nach, und zwar mit einer dieser Gattung angemessenen 'Geste des Suchens, die "Segmente, Kreise, Ordnungen überspringt' und damit auch über die Methoden der Philosophie, Hermeneutik oder Literaturgeschichte hinausführt. Die zentrale Frage lautet dabei: Wie kommt, in Sprache, etwas Neues in die Welt? Ulrike Draesner nimmt auf eine Reise in den Entstehungsprozess eines Gedichtes mit. Sie untersucht, wie Stimme, Lautung und Bedeutung sich zueinander verhalten. Sie bezieht naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu Empathie und Imagination ein. Wie stellen wir uns die Verbindung zwischen Körper und Sprache vor? Und wie erfahren wir sie dank der Poesie? Gedichte afrikanischer Buschmänner, Klicklaute, Spracherwerbsprozesse von Kleinkindern. Poesie: Reisen zu jenen heimlich/unheimlichen Orten, an denen wir etwas wissen, ohne es (wörtlich) sagen zu können. Poesie: immer prozessual. Schriftlich fixiert, als gesprochene Sprache. Das Vermögen, Menschen sowohl gedanklich als auch sinnlich in einer Geste, einem Namen, zu berühren. Auf dem Weg: Mitnehmdefinitionen, zum Erproben. Poesie, unsere fünfte Dimension. Der Weg: eine Suche, die philosophische und sprachanalytische Traditionen aufruft und erweitert. Der Horizont: die Schönheit eines Gedichtes. Poesie: Sprache, in Erfindung gekippt. Schön, mit menschlichem Mal Zusatztext