Beschreibung
Das in Ost und West beruhmte Buch mit den Gesprächsprotokollen von Maxie Wander »Guten Morgen, du Schöne«, das ihr 1977 eine ältere Freundin in die Hand druckte, war Sevim Çelik-Lorenzen im Kopf, als sie begann, den Geschichten der turkischen Einwanderinnen der ersten Generation, damals Kinder oder junge Frauen, nachzuspuren. Die meisten waren schon uber die 70, lebten allein oder in Altersheimen, einige verstarben mittlerweile. Und viele von ihnen sprachen zum ersten Mal uber ihr Ankommen, uber ihre Träume und Illusionen, uber Enttäuschungen und Verletzungen, die sie erlitten hatten. Über harte, stumpfe Arbeit, Zurucksetzung, Aufstiegserfahrungen und Selbstbewusstsein. Über Solidarität und deutsch-turkische Freundschaften. Und vor allem uber den Kampf gegen patriarchale Bevormundung und Gewalt, der bereits in der Turkei begonnen hatte und sich in Deutschland fortsetzte. Herausgekommen ist ein vielseitiges Porträt der Einwanderungsgeschichte und weiblicher Schicksale. Ergänzt wird der Band mit Abbildungen aus Dokumentationsstellen und privaten Fotoarchiven.
Autorenportrait
Sevim Çelik-Lorenzen wurde 1961 als Kind kurdischer Eltern in Istanbul geboren. 1968 kam sie mit ihrem Vater nach Berlin, arbeitete bei Siemens, bevor sie nach Hamburg und Barcelona ging. Heute lebt sie als freischaffende Malerin, Familientherapeutin und Beraterin in Hamburg.