Der Verstand ist ein durchtriebener Schuft

Wie Sie garantiert weise werden, Klarschiff 3

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783932927478
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 20.5 x 13 cm
Auflage: 1. Auflage 2010
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

DER ERSTE RATGEBER DER ZEIGT, DASS WEISHEIT ERLERNBAR IST Eine weit verbreitete Ansicht über die Weisheit geht davon aus, dass Weisheit etwas sei, das sich zwar mühsam, aber ganz automatisch mit zunehmendem Alter einstelle. Diese Ansicht ist in zweierlei Hinsicht falsch. Zum einen ist nicht jeder Greis zwangsläufig weise. Zum anderen lässt sich Weisheit durchaus kultivieren und auch schon in jüngeren Jahren praktizieren. Und um diese Praxis geht es in dem neuen Buch von Guido Eckert. Es lehrt Weisheit. Es zeigt konkret, welche Blockaden im Denken gelöst werden müssen, um weise zu werden. In zehn Schritten. Für jeden Bildungsgrad, ohne Vorkenntnisse. In 10 Schritten lernt man beispielsweise ganz konkret, wie man tatsächlich in der Gegenwart leben kann wie man endlich mit seinem Unverstehen besser umgeht wie man sich wirklich aussöhnt mit seinen Verletzungen wie man richtig hingebungsvoll ist und das eigene Ich vergisst wie man endgültig loslässt und mit sich selbst in Frieden lebt wie man unglaubliche Potentiale in sich erweckt Kurz: Eine praktische Anleitung, wie man dem durchtriebenen Verstand seine Grenzen aufzeigt, wenn er es mal wieder übertreibt. Jedes Kapitel pustet das Hirn frei und dient dem Weg zur Weisheit. - Geht das? Und ob!

Autorenportrait

Guido Eckert, Jahrgang 1964, hat als Autor unter anderem für Vanity Fair, für die Süddeutsche Zeitung und das Zeit-Magazin geschrieben. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in einem kleinen Dorf im Sauerland. Eckert schreibt Reportagen, Romane und Erzählungen und war zuletzt mit seinem auch in zahlreichen Talkshows diskutierten Sachbuch "Zickensklaven. Wenn Männer zu sehr lieben" (Solibro) erfolgreich. Preise: Axel-Springer-Preis für junge Journalisten, Theodor-Wolff-Preis für literarischen Journalismus, Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Literatur.

Leseprobe

(.) Es ist eine Menge los in unseren Hirnarealen. Aber interessanterweise bekümmert all das den Weisen nicht. Gleichgültig, ob wir nun die Ursache unseres Nicht-Mögens in einer berechtigten Ungerechtigkeit finden oder darin ausgenutzt zu werden, möglicherweise auch nur in einer verdrehten Unwilligkeit Gartenarbeit zu machen und deshalb lieber über die Nachbarn schimpfen mögen; gleichgültig, ob die Nachbarn die schlimmsten Menschen des Universums sind oder nur verkannte Heilige, ob wir selber im Recht sind oder im Unrecht - es interessiert schlichtweg nicht. Sagen die Weisen. Denn: wir stellen uns quer. Wir wehren uns gegen die Gegenwart. Und wir erklären den Moment zu unserem Feind. Wohlgemerkt: der Weise seziert nicht Recht und Unrecht, Falsch und Richtig. In diesem Moment. Mag sein, dass die Rechtsprechung auf unserer Seite ist und die Bundesregierung schon zu unseren Gunsten eine Petition formuliert. Aber der Weise sieht (in diesem Moment) nur eines: wir sind unglücklich. Und wir rüsten uns für einen bewaffneten Konflikt vor der Haustür. Und wir verschmutzen. Innerlich. Deshalb sollen wir - anstatt zu fluchen, zu drohen, zu jammern - lieber handeln. Und zwar sofort! Richtiggehend alles stehen und liegen lassen, um mit der betreffenden Person zu reden und die Dinge zu klären, die zu klären sind. Wenn es überhaupt Dinge gibt, die zu klären sind. Und andernfalls - sofort - den Gefühlskokon zu zerreißen, den sich der Verstand erschaffen hat. Um diese Situation herum. Diese "Negativität" zu zerfetzen, die nichts und niemandem nützt, außer einem eingebildeten Selbstgefühl. "Vorsicht", sagen die Weisen immer wieder, in allen Kulturen und Religionen, wenn es um das "schwarze Denken" geht. Weil es sinnlos ist und uns in einer Situation gefangenhält, wie in Kerkerhaft, und eine Veränderung gerade verhindert. Mehr noch: es vergiftet. Und steckt an, wie ein grippaler Virus. Also anders gefragt: Warum ist es uns so wichtig die Nachbarn nicht zu mögen? Wer sagt das? "Ich!" Wer bin: Ich? In erster Linie wissen die Eremiten davon zu berichten, dass nach der schnellen biografischen Musterkette aus Name, Alter, Schulausbildung, Berufsstand, etwaigen Hobbys und Vorlieben ein Sammelsurium aus biografischen Anekdoten losbricht. Und dann lange nichts mehr. Weil dieses Sammelsurium unsere "Geschichte" ausmacht. Unsere Identifikation. Und es dauert einige Zeit, sagen die Eremiten, bis eine Stufe erreicht wird, in der wir uns vor allem als "Menschen" begreifen. Die keinen Deut besser oder schlechter sind, als andere Menschen. In der sie erkennen: dass wir uns vor allem mit unseren Gedanken identifizieren. Und später, tiefer: dass unsere Gedanken nicht "unsere" Gedanken sind, sondern einfach nur Gedanken. Selbst Angst. Selbst Freude. Wut! Hass. Wir sind nicht unsere Gedanken, sagen die Weisen. Aber warum binden wir uns dann derart fest an sie?. Warum verknüpfen wir mitunter sogar unser Leben daran? Und wer stellt überhaupt die Frage: "Wer bin ich?" "Menschen sprechen gerne über 'ihre Rechte' als Persönlichkeit", schreibt der amerikanische Psychotherapeut Stephen Schoen, auf der Suche nach dem "wahren Ich." "Der Ausdruck wird als Herausforderung gebraucht, wird so ausgesprochen, wie man von Grundbesitz sprechen könnte, der durch Naturgesetz sanktioniert und geheiligt ist. Er legt fest, was die Welt uns schuldig ist: 'Mein Recht, zu sprechen und gehört zu werden. Mein Recht auf meinen eigenen Weg und darauf, dich nach Möglichkeit dazu zu bringen, mir meinen Weg zu lassen. Ich stehe für mich selbst ein. Ich weiß, wie ich mich durchsetzen kann'." (1) Um dann anzufügen, dass für diese Menschen Wut eine besondere Verpflichtung ist. Sie sind bereit zum Kampf. Sie wissen, wie man ständig gegen etwas oder jemanden ist. "Fordernd, protestierend, rasch mit Abwehr bei der Hand und explizit egozentrisch, fühlen sie sich vielleicht ziemlich befreit von einschränkenden oder einschüchternden Personen aus ihrer eigenen Verga