Beschreibung
Kinder gelten bis heute als Mindermenschen. In der Familie wie in der Schule und ganz allgemein zählt ihre Stimme nicht, im herrschenden Rechtsverständnis stehen sie der Welt der Objekte näher als der Welt der Menschen. Kinder werden in der Regel von Erwachsenen kolonialisiert und emotional als Projektionsfläche für unerfüllte Träume aus der eigenen, meist mangelhaft integrierten Kindheit benutzt. Unsere Gesellschaft muß sich fragen lassen, wie sie die junge Generation in Zukunft in die allgemeinen politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozesse einzubinden gedenkt. Dies kann wohl nur gelingen, wenn Kindheit und Jugend als vollwertige Lebensabschnitte mit allen Rechten gewürdigt werden. Eine Änderung des pessimistischen Menschenbildes, das den jungen Menschen für unfertig erklärt und glaubt, ihn deswegen erziehen und bevormunden zu dürfen, muß an vielen Seiten ansetzen. In diesem Buch sind Beiträge von Autorinnen und Autoren versammelt, die sich für die Befreiung des Begriffs "Kindheit" aus der Diskriminierung engagieren. Die Lebensfelder Familie, Bildung und Schule sowie die rechtliche Dimension werden aus unterschiedlicher Sicht beleuchtet. Ein wichtiges Buch mit einer Fülle von Argumenten aus der aktuellen Kinderrechtsbewegung.