Beschreibung
'Lernen heißt kämpfen, aber lernen ist mehr als kämpfen. Kämpfen heißt Irrtümer begehen, und von diesen soll man lernen. Will man also lernen, so lange man lebt, muß man auch kämpfen, so lange man lebt. Wer kämpft und Irrtümer beght, ohne etwas zu vergessen und ohne etwas zu lernen, mag ein idealer Ästhetiker sein, er ist aber zugleich ein vollkommener Dummkopf, und dieses Buch hat gerade das Bestreben, zu zeigen, daß Dummköpfe niemals vollkommen sind, daß Ästhetik nichts Absolutes und Ideales ist. Das gibt künftigen Generationen die Möglichkeit, von unseren Irrtümern zu lernen, zu denen diese Studie möglicherweise gehört.' (Asger Jorn) Der vorliegende Band vereint Asger Jorns Texte Heil und Zufall, 1953, sowie Die Ordnung der Natur, 1961-1966, und behandelt unter einer Reihe von Stichworten sowohl das Selbstverständnis des praktisch arbeitenden Künstlers wie auch die theoretischen Strömungen und Modellvorstellungen der Tradition und der Avantgarde der fünfziger und sechziger Jahre.
Autorenportrait
Asger Jorn (1914-1973), dänischer Avantgarde-Maler. Von 1934 bis 1950 Mitarbeit in den Gruppen »Linien« und »Høst«; 1941 Mitbegründer der Zeitschrift »Helhesten«; Mitbegründer der Künstlergruppe »Cobra« (1948-1951); 1954-1956 Gründung der »Mouvement International pour un Bauhaus Imaginiste«; Mitbegründer der »Situationistischen Internationale« (1957-1961). Asger Jorn war Wegbereiter und Vordenker der antiformalistischen Avantgarde.