Ref/verenz

Zeitgenössische Wahlverwandtschaften, KapitaleBibliothek 7

28,40 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783905799262
Sprache: Deutsch
Umfang: 208 S., 152 Fotos, davon 135 in Farbe
Format (T/L/B): 2.5 x 26.8 x 19.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Kunstgeschichte(n) neu erzählt - von 80 zeitgenössischen Künstlern, die darüber Auskunft geben, welche Künstler früherer Zeiten sie lieben, welche Werke früherer Meister sie nachhaltig inspiriert und in ihrer Arbeit beeinflusst haben. Rachel Whiteread (geb. 1963) beschreibt Piero della Francesca (um 1415-1492) als Maler mit so herausragenden plastischen und architektonischen Qualitäten, dass sie, die zeitgenössische britische Bildhauerin, behauptet, vor dessen Gemälden seit Jahren immer wieder aufs Neue sehen und arbeiten zu lernen. Urs Fischer (geb. 1973) hingegen, der Schweizer, hat in Medardo Rosso (1858-1928) sein Vorbild gefunden. Er erzählt von so merkwürdigen (ja abstrusen) Dingen, dass man danach sowohl Fischer als auch Rosso neu wahrnimmt. Und Ed Ruscha (geb. 1937), der kalifornische Altmeister, bekennt, dass er seit Jahrzehnten - seit 1961! - bei jedem Besuch in London die Tate Gallery aufsuchen muss, um dort der engelsgleichen, im Wasser treibenden Ophelia des englischen Präraffaeliten John Everett Millais (1829-1896) zu begegnen. Immer wieder gerät man ins Staunen und empfindet das Buch wie ein Kaleidoskop: Blättert man eine Seite um, tun sich neue Einsichten und Zusammenhänge auf. An einer Stelle sagt Jeremy Deller (geb. 1966), der britische Konzept-, Video- und Installationskünstler, über seinen Landsmann William Hogarth (1697-1764): 'Zwar ist er seit fast 250 Jahren tot, aber er ist ein zeitgenössischer Künstler.' Eine größere Reverenz kann einem längst Verstorbenen wohl nicht erwiesen werden. Das ist das Schöne an diesem vielstimmigen Buch: Jeder Text ist mit Herzblut geschrieben. Grenzen und Distanzen zwischen Generationen, zwischen Räumen und Zeiten werden - weil die Augen von Künstlern es so empfinden - wieder und wieder aufgehoben, von Seite zu Seite macht man Entdeckungen: ein Buch voll neuer Referenzen!

Autorenportrait

Der Brite Simon Grant (geb. 1967) ist Schriftsteller und Kunstkritiker und arbeitet für Medien wie The Guardian, The Times Literary Supplement, The Independent on Sunday, The Burlington Magazine und Parkett. Daneben ist er Redakteur bei Tate Etc. und Mitbegründer der Londoner Kunstzeitschrift Picpus. Er lebt in London.