Beschreibung
Lehrer haben unanständig viel Ferienzeit und arbeiten nur wenige Stunden in der Woche. Wenn sie sich loyal zu Kindern, Eltern und Kollegen verhalten, können sie sich auf ein Leben mit abschließender Pension einrichten, die zu mehr reicht als zum täglich Brot. Lehrer leiden unter psychischem Druck. Sie reiben sich zwischen Wissensvermittlung und Charakterbildung auf. Es kommt vor, dass sie nur einen Weg aus Depressionen, zerplatzten Idealen, beruflichen und privaten Kleinkriegen finden: den Freitod. Sie gehören dann zu den mehr als 10.000 Menschen, die jährlich in Deutschland so entscheiden. Sagt die Statistik. Aber Mieders Text ist kein Sachbuch, das sich mit dem Thema 'Suizid' befasst. F. ist ein fiktiver Lehrer, dem einige 'unerhörte Begebenheiten' geschehen. Dem Geschichtslehrer kommen die DDR und ein vertrautes Unterrichtssystem abhanden. Als Lehrer an einer Privatschule im Rheingau wird er seine Erinnerungen nicht los und muss sich zugleich neu 'justieren'. Schließlich verschwindet seine Frau. Für F. alles in allem Gründe genug, sich für den Selbstmord zu entscheiden. Oder nicht?
Autorenportrait
Eckhard Mieder, Jahrgang 1953, geboren in Dessau, aufgewachsen in Berlin, nach Abitur und einjährigem Volontariat bei der Nachrichtenagentur ADN Journalistikstudium an der Leipziger Karl-Marx-Universität von 1974 bis 1978. Danach, bis 1983, Reporter beim Jugendmagazin 'neues leben', von 1983 bis 1986 Redakteur beim DDR-Fernsehen. Seither freiberuflich als Schriftsteller und Filmemacher tätig. Mieder lebt seit 2002 in Frankfurt am Main und ist Vater von zwei Töchtern. Veröffentlichte zahlreiche Erzählungen und Gedichte in Anthologien sowie Romane und Hörspiele. In der edition ost erschien 1997 der Erzählband 'Papier geht um. Die gespenstischen Deponate des Johannes Tütenholz'.