Beschreibung
Nazizeit, Nachkriegszeit, DDR und schließlich die Bundesrepublik. Vier Systeme. Aber eigentlich sind es nur zwei: ein kapitalistisches und ein nichtkapitalistisches System. Wilfried Stern, Tischler und Unternehmer aus Kröpelin, hat sie erfahren. Lust- wie leidvoll. Das Leben war und ist nie nur weiß oder schwarz, grau oder bunt. Es bietet von allem etwas. Stern lernte von der Pike auf, war mit 21 Jahren der vermutlich jüngste Tischlermeister der DDR und übernahm 1973 den väterlichen Betrieb. Er saß im Kreistag und in der Volkskammer und führte obendrein ein gesundes Unternehmen, das Lehrlinge ausbildete und keine Schulden hatte. Erst als der Kapitalismus über ihn kam, war damit Schluss. Die Erfolgsgeschichte fand keine Fortsetzung. Dann stürzte er auch noch von der Leiter und völlig ab. Banken, Berater und Betrüger trieben ihn in den Ruin. Er verlor alles. Stern, Jahrgang 1937, blickt auf sein bewegtes Leben zurück. Er hadert nicht mit dem Schicksal, denn er sagt: Straucheln und fallen kann jeder. Das Problem ist, sich nicht wieder zu erheben!
Autorenportrait
Wilfried Stern, Jahrgang 1939, geboren in Neustrelitz, aufgewachsen in Kröpelin. Tischlerlehre in der Werkstatt des Vaters, mit 21 Jahren der jüngste Tischlermeister des Landes, Soldat bei den Grenztruppen von 1963 bis 1965, danach Fernstudium und Abschluss als Diplomingenieur, 1973 Übernahme des väterlichen Betriebes. Als Mitglied der NDPD Abgeordneter des Kreistages von Bad Doberan, von 1981 bis 1990 Volkskammermitglied. Nach der Herstellung der staatlichen Einheit denunziert, antisemitisch angepöbelt und von westdeutschen Landsleuten über den Tisch gezogen. Nach einem Betriebsunfall 1999 von Banken in den Ruin getrieben. Wilfried Stern lebt in Kröpelin, ist geschieden, hat vier Kinder und sechs Enkel.