Zwei Seiten einer Medaille

Gott und die Quantenphysik

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783896809544
Sprache: Deutsch
Umfang: 128 S., 14 Illustr., s/w Abbildungen
Format (T/L/B): 1.5 x 19.5 x 12.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Viele Menschen glauben heutzutage eher den Ergebnissen der Naturwissenschaften als der Theologie. Doch gerade die neueren Erkenntnisse der Quantenphysik, der Relativitätstheorie und der Kosmologie haben zu einem Paradigmenwechsel im Verhältnis von Physik und Religion geführt, der noch längst nicht von allen wahrgenommen wird. Verständlich und nachvollziehbar erklärt der Physiker Michael Grün zusammen mit seinem Bruder, dem Benediktinerpater und Theologen Pater Anselm Grün, warum Religion und die moderne Physik sich nicht widersprechen, sondern sich ergänzen. Auf ihre eigene Weise eröffnen uns Religion und moderne Physik Wege zur Lebensbewältigung und sind dabei doch nur verschiedene Zugangsweisen zur gemeinsamen Erkenntnis der Wahrheit.

Autorenportrait

Pater Anselm Grün OSB ist Mönch der Abtei Münsterschwarzach und der bekannteste spirituelle Autor Deutschlands. Für viele Menschen - unabhängig von ihrer Konfession - ist er Ratgeber uns spiritueller Wegbegleiter. Seine Bücher sind Bestseller.

Leseprobe

Beginnen will ich mit vier Erkenntnissen der Kosmologie: 1. Noch 1920 glaubten mit Albert Einstein fast alle Physiker, das Universum sei ein statisches Gebilde, in dem nur im Sonnensystem Bewegungen ablaufen würden, die man mit den Newtonschen Bewegungsgesetzen beschreiben könne. Ab 1925 entdeckten jedoch zuerst Vesto Slipher und dann vor allem 1928 Edwin Hubble, dass das Universum gar nicht starr ist, sondern dass da eine gewaltige Dynamik herrscht. Es ist so, dass sich fast alle Milchstraßen voneinander weg bewegen, und je weiter eine Milchstraße von uns entfernt ist, desto schneller bewegt sie sich fort. Es dauerte noch rund zwanzig Jahre, bis man sich traute, eine logische Folgerung aus dieser Erkenntnis heraus zu formulieren. 1948 veröff entlichten Ralph Alpher, Hans Bethe und George Gamow die heute von fast allen Physikern akzeptierte Urknalltheorie. Nach dieser Urknalltheorie war zu Beginn des Weltalls der gesamte Kosmos konzentriert auf einem winzigen Fleck von einem Durchmesser kleiner als 10-35 Metern das ist ein Milliardstel von einem Billionstel eines Billionstel Zentimeters. Nach jetziger Kenntnis wurde vor 13,8 Milliarden Jahren durch irgendetwas etwas Explosionsartiges, das man heute Urknall nennt - alles auseinandergetrieben. Der Kosmos fl iegt auch heute noch immer weiter auseinander und dehnt sich aus. Dieser Urknall wird von vielen als Schöpfung angesehen, als Auslöser wird etwas angenommen, das auch als Gott bezeichnet werden kann. Gott wurde damit in der Physik wieder ins Bewusstsein gerückt, er hatte plötzlich bei vielen Physikern wieder einen Stellenwert. 1952 erklärte Papst Pius XII., dass die Urknalltheorie in tiefer Harmonie mit dem christlichen Dogma sei und die Existenz eines Schöpfers untermauere. Ich möchte aber nicht verhehlen, dass es Spekulationen gibt, den Schöpfungsakt beim Urknall zu umgehen. Dann wird der Urknall nur als der Übergang eines früheren Universums in einen neuen Zustand angesehen. Allerdings taucht dann die Frage nach einem Schöpfungsakt nur zu einem anderen, noch früheren Zeitpunkt auf. 2. Wir wissen heute, dass unser Weltall viel, viel größer ist, als wir es uns noch vor etwa hundert Jahren jemals hätten vorstellen können. Um Christi Geburt schätzte man den Durchmesser des Weltalls zwanzig Mal so groß ein wie den Abstand des Mondes von der Erde, das sind etwa acht Millionen Kilometer beziehungsweise etwa 27 Lichtsekunden (cs). In der Kosmologie verwenden wir statt der Einheit Kilometer lieber Einheiten wie Lichtsekunden (cs), Lichtminuten (cmin), Lichtstunden (ch), Lichtjahre (ca). Licht hat im Vakuum immer die gleiche Geschwindigkeit 300 000 Kilometer pro Sekunde. Eine Lichtsekunde ist zum Beispiel die Strecke, die das Licht in einer Sekunde zurücklegt, damit also 300 000 Kilometer - die anderen Einheiten berechnen sich in gleicher Weise. Als ab 1609 Menschen Fernrohre ins Weltall richteten, bekam man eine Ahnung davon, dass das Weltall deutlich größer sein muss als zuvor vermutet. Um 1915 schätzte man es schließlich auf 120 000 Lichtjahre. Die Milchstraße erkannte man als eine Ansammlung vieler Sterne, von denen der Alpha Centauri unserer Sonne am nächsten ist. Er ist etwa