Beschreibung
Eine historische Begebenheit und zugleich ein unkonventionell erzähltes Porträt: Wie weit darf man gehen, um zu wissen? Alles dreht sich um eine skandalöse Anschuldigung: Der Arzt Rondelet, der Mitte des 16. Jahrhunderts an der berühmten Universität im südfranzösischen Montpellier lehrt, soll beim Sezieren menschlicher Körper zu weit gehen. Neider und Rivalen intrigieren gegen den wagemutigen Denker, der sich über Vorschriften und Aberglauben erhebt. Das Misstrauen dringt bis in sein Haus, wo zwischen seiner Frau Jeanne und seiner kinderlosen Schwägerin Catherine eine subtile Rivalität herrscht. Als Jeanne schwanger wird, verstärken sich die Spannungen. Mit der Geburt wird das empfindliche Gleichgewicht zwischen Rondelets Arbeit und seiner Familie für immer gestört, und seine Welt droht auseinanderzufallen. AnnaElisabeth Mayer erzählt vom dramatischen Konflikt eines Mannes, der unbedingt verstehen will und damit nicht nur gegen die Konventionen seiner Zeit verstößt. Sie lässt ein Stück Wissenschaftsgeschichte lebendig werden und hinterfragt, wie schon in ihrem preisgekrönten Debüt 'Fliegengewicht', mit zweischneidiger Ironie den Umgang mit gesellschaftlichen Tabus.
Autorenportrait
Anna-Elisabeth Mayer, geboren 1977 in Salzburg, lebt in Wien. Studium der Philosophie und Kunstgeschichte. Für ihren Roman Fliegengewicht wurde sie mit dem Literaturpreis Alpha 2011 ausgezeichnet.