Afghanistan-Code

Eine Reportage über Krieg, Fundamentalismus und Demokratie, Nautilus Flugschrift

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783894016074
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., 0 Illustr.
Format (T/L/B): 1.3 x 20.7 x 12.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2010
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Aufbau der Demokratie und Kampf gegen den Terror, den islamischen Extremismus, so lautet der Anspruch, mit dem Deutschland und andere westliche Staaten ihr Engagement in Afghanistan begründen. Doch auf den großen Basen, in den Wiederaufbauzentren, bei den Militäreinheiten zeigt sich: Das zivile Element ist dem militärischen Konzept nur zugeordnet, es geht um Aufstandsbekämpfung. Stolz verweisen US- Offiziere in Kabul auf den Erfolg dieser neuartigen Methode im Irak - während man bei der französischen Armee mit nachsichtigem Lächeln reklamiert, die Aufstandsbekämpfung erfunden zu haben: vor hundert Jahren, in den nordafrikanischen Kolonien. Der Autor hat sich auf eine abenteuerliche Spurensuche gemacht: Auf Fahrten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet, in Madrassahs, in abgelegenen Forts, bei Gesprächen mit Mullahs und Militärs, bei Diskussionen mit liberalen islamischen Gelehrten zeichnet sich immer deutlicher ab: Der islamische Extremismus, zu dessen Bekämpfung ISAF-Truppen in Afghanistan stationiert sind, hat sich erst durch die Zusammenarbeit von Aufstandsbekämpfern und konservativen Autoritäten entwickelt. Und diese Zusammenarbeit verhindert, dass sich islamische Gesellschaften demokratisieren und sich der ausländischen Dominanz entziehen.

Autorenportrait

Marc Thörner, Jahrgang 1964, Studium der Geschichte und Islamwissenschaften, lebt in Hamburg. Seit 1994 freier Journalist, überwiegend für ARD-Rundfunkanstalten. Berichtet aus dem Maghreb, den Golfstaaten, dem Irak, Pakistan und Afghanistan. Buchveröffentlichungen: Von Saddam City zu Sadr City. Die irakischen Schiiten, Göttingen 2005. Der falsche Bart. Reportagen aus dem Krieg gegen den Terror, Nautilus 2007.