Beschreibung
Anfang des 19. Jahrhunderts ist Zell am Harmersbach ein florierendes Hafnerstädtchen mit einer bedeutenden Wallfahrt. Hier wachsen Adam Lehmann und Josef Anton Burger auf und gehen in die Hafnerlehre. Für Lehmann ist die Übernahme der väterlichen Werkstatt ausgemacht, Burger zieht es hinaus in die Welt, nach Frankreich und England. Viele Jahre sind die Freunde getrennt, bis Anton Burger mit revolutionären Ideen heimkehrt: Steingut soll nun in Zell hergestellt werden. Zunächst argwöhnisch beäugt von den Zellern, baut Burger, mit Lehmanns Unterstützung, einen ersten Ofen. Nach und nach entsteht die erträumte Fabrik, wenn auch große Opfer gebracht und herbe Rückschläge hingenommen werden müssen. Da tritt der Fabrikant Jakob Lenz auf den Plan; er glaubt an Burgers Ideen und wird zum großen Geldgeber. Das idyllische Zell wandelt sich langsam zur Industriestadt mit rauchenden Öfen und hektischem Treiben. Kriegswirren und Hungersnöte fordern ihren Tribut und die Zeller beginnen, die Fabrik als Unheilsbringer zu sehen. Burger, der immer nur das Beste für seine Stadt im Sinn hatte, muss sich gegen Anfeindungen wehren. Wohl dem, dem das Schicksal im neuen Lauf der Welt einen Menschen zur Seite gestellt hat. Zurbrüggs neuer Roman lässt das Zeitalter der Industrialisierung im Schwarzwald lebendig werden und zeichnet die Entstehung der Zeller Keramik nach, zu der auch das berühmte "Hahn und Henne"-Motiv gehört. Er erzählt von Hoffnungen, Träumen und Ängsten, von wahrer Freundschaft und nicht zuletzt von einer großen Liebe.