Beschreibung
Jan Horvath hat nicht gerade eine Glückssträhne. Auf dem Weg zur Arbeit glaubt er, Zeuge eines Mordes zu werden und macht ein Foto des Täters. Doch die Polizisten nehmen ihn nicht ernst und entziehen ihm die Fahrerlaubnis wegen Trunkenheit am Steuer. Als sie schließlich von der Entführung erfahren, sind sie natürlich hinter Horvath her. "Blick und Beute" erzählt von den tragikomischen Helden unserer Zeit: Ganoven, die den Ermittlern immer einen Schritt voraus sind und dabei selbst Getriebene des Geschehens sind. Streifenpolizisten, die auf Abwege geraten, um ihre Pensionsansprüche zu retten. Und ein Jan Horvath, der um seinen Führerschein und seine Tochter kämpft - und dabei immer mehr ins Visier der Entführer gerät.
Leseprobe
Jan Horvath verspürte die Lust, einfach aufzugeben, in sich aufsteigen; die sattsam bekannte Lust, dem idiotischen Schicksal den Bettel hinzuschmeißen und alles achselzuckend mit sich geschehen zu lassen, als ginge es einen nichts an. Gab es in dieser mit Brettern vernagelten Welt überhaupt ein anderes Entkommen, eine andere Form von Unverletzlichkeit? 'Hören Sie', sagte er leise. 'Ich kann Ihnen sagen, wie es war. Der Wagen hinter mir, dieser schwarze Ich-weiß-nicht-Was. ' Jan Horvath sprach leise und legte keinen großen Wert mehr darauf, überzeugend zu wirken. 'Der Bentley?' Zum ersten Mal glaubte Jan Horvath, im stumpfen, undurchdringlichen Blick des Altrockers ein Fünkchen Interesse zu entdecken. 'Ach, das war ein Bentley? Der bei Rot über die Kreuzung ist, als. als es passiert ist? Sie erinnern sich doch? Da muss etwas Furchtbares vorgefallen sein. Als er noch hinter mir stand. Ich habe gesehen. ich habe gesehen - '