Beschreibung
Der große Krieg war vorüber. Ein am Boden liegendes Land steht wieder auf. Harter Kampf um das tägliche Brot. Es ist nie genug. Es ist auch nie genug für Johann, der immer Hunger hat, nie satt wird. Sein Körperumfang wächst und seine Welt ist voll. An die Rathauswand kicken, mit anderen Jungs dem Ball hinterher jagen, ist pures Glück. Die Zeit vergeht. Er verliebt sich, die Schule wird vernachlässigt. Die erste große Liebe endet, bevor die erste Zärtlichkeit ausgetauscht ist. "Du bist nett, aber viel zu fett." Säbelstreiche in die Seele. Ende ohne Anfang. Er beginnt zu laufen, durchläuft seine Heimat, reduziert sein Gewicht. Die Zeit vergeht. Er wird zum Bürgermeister gewählt. Auch danach ist er in seiner "Lauf - Welt" immer wieder unterwegs, lässt sich fallen, badet im Glück. An düsteren Tagen fällt das Laufen schwer. Er wird getrieben von der Zeit, gequält von Disziplin, geknechtet von Zunahmephobien, ist besetzt von Trübseligkeit. Zwischen Wäldern und Wiesen, blühenden Obstbäumen lässt er die dunkle Welt aus dem Käfig. Laufen wird zur Therapie, zur Kraftquelle, führt zu realen und fiktiven Begegnungen, zu Reflektionen und Auseinandersetzungen mit Erlebtem. Bewegung und Begegnung. Laufen ist Lebensbewältigung. Laufen macht frei.
Autorenportrait
Johann Horeth, geboren 1951, lebt zusammen mit seiner Frau Astrid in seinem Geburtsort Lauf. 1965 beginnt sein Berufsweg. Die Kommunalpolitik fasziniert ihn. 1990 wird er in seiner Heimatgemeinde zum Bürgermeister gewählt. 16 Jahre übt er dieses Amt aus. 1994 wird er erstmals in den Kreistag des Ortenaukreises gewählt. 10 Jahre vertritt er dort die Region um die Gemeinden Sasbach, Sasbachwalden, Kappelrodeck, Ottenhöfen und Seebach. Seine Erfahrung, seine Kompetenz wurde auch in Gemeinden geschätzt, die in kommunalpolitische "Schieflage" geraten waren. Zwei Gemeinden der Region führt er als Amtsverweser durch schwierige Zeiten. Heute engagiert sich Johann Horeth ehrenamtlich in der Altenhilfe und in mehreren Vereinen.