Beschreibung
In »Mein Chef ist eine Frau« berichten Frauen und Männer darüber, wie sie mit ihrer Chefin auskommen, was weibliche Führungskräfte sympathisch macht und was nicht, welche Schwierigkeiten es im Umgang mit ihnen gibt und wo sie gravierende Fehler machen. Aber auch die Chefinnen selbst kommen zu Wort: Wie haben sie sich gegen ihre männlichen Kollegen behauptet, wie erleben sie sich selbst als Boss und wann spielt ihr Geschlecht im Beruf tatsächlich eine Rolle? Wollen Frauen überhaupt Macht? Sind Männer für sie Konkurrenten oder bilden sie gemeinsam Netzwerke? Juliane Gringer hat in 24 Porträts Erfahrungen zwischen »gläserner Decke« und weiblichen Führungsqualitäten dokumentiert. Da ist zum Beispiel Christiane, deren Chefin klar, strukturiert und klug agiert und ihr den Freiraum gibt, den sie sich in ihrem Job wünscht. Cholerisch und zickig hingegen ist die Chefin von Holger. Der 36-Jährige arbeitet in einem mittelständischen Unternehmen im Bergischen Land. Seine Vorgesetzte ist für ihn eine Plage, er sagt: »Ein Mann in dieser Position wäre viel unkomplizierter.«
Autorenportrait
Juliane Gringer ist als freie Journalistin ihre eigene Chefin und glücklich damit. Bei der Recherche zu diesem Buch hat sie besonders beeindruckt, wie Frauen ihre weiblichen Qualitäten im Job umsetzen können - wenn sie die Chance dazu bekommen. Im Frühjahr 2011 ist bereits ihr Buch "Zickenalarm" bei Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen.
Leseprobe
»Es soll ja gute männliche Chefs geben. Aber ich selbst kenne keinen Mann, der einen Bilderbuchchef abgibt. Für mich sind Frauen die besseren Führungskräfte. Sie sind besser organisiert. Und sie sind umsetzungsorientierter - das merkt man bei Christine, weil sie immer gern zu allem einen Lösungsansatz von uns hören will und meist sofort eigene Einfälle einbringt, wenn man etwas mit ihr bespricht. Frauen haben auch ein besseres Gespür für zwischenmenschliche Dinge. Männer sind weniger down to earth, sondern eher abstrakt, themenbezogen und durchsetzungsstärker. Sie agieren öfter nach der Methode Machen und fertig! und fordern das auch von ihrem Umfeld ein, während eine Frau erst nach links und rechts schaut und darüber nachdenkt, ob es überhaupt realisierbar ist. Beides hat sicher Vor- und Nachteile. Ich denke aber auch, dass man ab einer bestimmten Ebene gar keine Führungskräfte mehr braucht. Der Chef vom Chef vom Chef - oder besser die Chefin der Chefin der Chefin - irgendwann bringt das doch inhaltlich nichts mehr.« Christiane (30), Hamburg