Beschreibung
Rudolf Urech-Seon (1876-1959) gehört zu den eigenwilligsten Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts, einer der ersten, der sich der Abstraktion verschrieb. Nach Lehre und Berufstätigkeit als Flachmaler (Anstreicher) sowie der Ausbildung als Kunstmaler an der Kunstakademie in München entwickelte er ab den späten 1920er-Jahren eine Formensprache reduzierter Flächen und Linien in Malerei und Zeichnung. Er verarbeitete insbesondere Landschaftseindrücke rund um seinen Geburtsort Seon im Kanton Aargau, den er - ausser während der Münchner Jahre 1913 bis 1916 - nie für eine längere Zeit verliess. Trotz dieser engen Heimatverbundenheit nahm er an wichtigen Ausstellungen seiner Zeit teil, u. a. am Pariser Salon des Réalités Nouvelles, in der Galerie des Eaux Vives in Zürich, im Helmhaus und im Kunsthaus Zürich. Diese erste umfassende Monografie über Leben und Schaffen von Rudolf Urech-Seon basiert auf jahrelanger Aufarbeitung seines Nachlasses durch Christian Herren. Sie verfolgt die Genese des Gesamtwerks vom gegenständlichen Abbilden bis zu einer konstruierten, auf wenige Formen beschränkten Darstellungsweise und nähert sich dem vielseitigen Oeuvre auch durch sorgfältige Auswahl und Platzierung der wiedergegebenen Bilder und andere besondere Buchgestaltungselemente.
Autorenportrait
Christian Herren absolvierte eine Ausbildung zum Sachverständigen für alte Grafik und Bücher in einem Schweizer Auktionshaus und studierte anschliessend Kunstgeschichte in Basel und Bern. Seit 2013 führt er in Bern eine Konzeptagentur, die unter anderem Künstlernachlässe aufarbeitet.