Beschreibung
Die Pressefotografie erlebte in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts einen grundlegenden Wandel. Bis in die 1950er-Jahre bildete die Fotoreportage die Königsdisziplin der Pressefotografie. Sorgfältig komponierte Bildstrecken zu Themen aus allen Gebieten des täglichen Lebens bildeten die Grundlage für unzählige Wochenzeitschriften. Als die Tagespresse nach 1960 vermehrt Bilder abdrucken konnte, wandelte sich auch die Pressefotografie. Einzelbilder zu brandaktuellen Themen, bald auch in Farbe, waren nun gefragt. Die Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Landesmuseum Zürich folgt dieser Entwicklung mit Bildern der beiden Pressefotoagenturen 'Presse Diffusion Lausanne' und 'Actualité Suisse Lausanne'. Erstmals gewähren Ausstellung und Publikation einen Einblick in diese umfangreichen Archivbestände aus der Zeit von 1940 bis 2000. 'Cest la vie' bietet neue und unerwartete Einsichten in die Geschichte der Schweizer Presse.
Autorenportrait
Die Presseagentur Presse Diffusion Lausanne war zwischen 1918 und 1972 tätig. Neben dem Vertrieb von Fotos internationaler Agenturen pflegte sie die Reportage zu ungewöhnlichen oder auch alltäglichen Aspekten des Lebens in der Schweiz. Die Agentur Actualité Suisse Lausanne bestand von 1954 bis 2000. Ihr Inhaber, Roland Schlaefli, spezialisierte sich auf die Bundeshausberichterstattung und die Sportfotografie. Die beiden Archive umfassen etwa fünf Millionen Negative sowie mehrere Millionen Abzüge und Diapositive zu Themen aus allen Bereichen der aktuellen Berichterstattung und des Alltags in der Schweiz. Seit 2006 gehören beide Archive zu den Sammlungen des Schweizerischen Nationalmuseums und ergänzen die bedeutende Sammlung Historische Fotografie.