Rosa gegen den Dreck der Welt

Roman

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783852862033
Sprache: Deutsch
Umfang: 207 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 20.1 x 13 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der große Putzfrauenroman - Vorsicht: ätzend! Die Welt als Frau Rosas Wille und Vorstellung. Schwarzer Humor trifft auf Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, auf SUV-Fahrer, CO2-Emissionen und dem unerfüllbaren Wunsch, an dem ganzen Dreck nicht beteiligt zu sein. Rosa, Anfang 40, Putzfrau mit ramponierter Vergangenheit und intaktem ökologischem Bewusstsein, reinigt Wohnungen in Wien spurenlos und ohne emotionale Beteiligung. An den urbanen Schrulligkeiten ihrer Auftraggeberinnen gleitet sie vorüber wie ihre geliebte Holzbürste am Parkett. Nichts bringt sie aus dem Rhythmus zwischen Bioladen und gegen Null gehenden sozialen Kontakten. Bis Rosa in die saubere Wohnung ihrer neuen, stets abwesenden Kundin Hatschek kommt. Aus alltäglichen Gebrauchsgegenständen und pseudobrisanten Details zimmert Rosa ein Bild von Hatschek, dem sie zunehmend verfällt. Auf der verzweifelten Suche nach einer Gleichgesinnten gerät Rosa in Rage. Bald greift sie zu anderen Mitteln als ihrem bewährten Bioessig und räumt auch sonst gehörig auf. Jedoch: Kann Rosa die wahre Hatschek wirklich ans Licht kehren? In Nadja Buchers Debütroman spielt die Wahrnehmung der Realität Pingpong. Nichts Menschliches ist diesem witzigen und klugen Roman fremd.

Leseprobe

9 Uhr, Ende März, Mittwoch. Rosas Blick traf auf die Schuhe und den Trenchcoat, der an Hatscheks Garderobe hing. Sie stockte. Traute sich nicht weiter. Ihr erster Gedanke: Eleonore Hatschek. Der zweite: Sie wollte sie unter keinen Umständen treffen. Die nächsten überschlugen sich in ihrem Kopf, der immer schneller von immer neuen Gedanken überflutet wurde. Warum war Hatschek noch da? Sie musste sich verspätet haben. Hatte sie schon ihren Kaffee getrunken? Dem Duft in der Wohnung nach zu urteilen, schon. War sie heute zu spät aufgestanden? Warum? War sie zu spät ins Bett gekommen? Rosa lehnte Besen und Bürste an die Wand und hing ihre Strickweste neben den Trenchcoat, dessen Stoff sie hauchzart berührte. Äußerlich starr, war sie innen nervös wie beim ersten Rendezvous. Warum hatte Hatschek nicht auf Rosa gewartet? Sie musste doch ihre Weste bemerkt haben. Weshalb hatte sie nicht nach ihr gerufen? Wenn sie schon spät dran war, warum nicht gleich noch später kommen und dafür die eigene Putzfrau kennenlernen? Rosa schloss die Augen. Das war definitiv ein Rückschlag.