Beschreibung
In diesem Band wird das facettenreiche literarische Werk Dieter Wellershoffs in den gesellschaftlichen Kontext seiner Entstehung gestellt. Die Romane, ausgewählten Novellen und Erzählungen sowie einige Gedichte werden anhand ausführlicher Textbeispiele interpretiert. Wellershoff entlehnt die Stoffe seines Schreibens dem Leben selbst. Seine Romane, Novellen und Erzählungen handeln von den existentiellen Problemen der Menschen, die sich in einer komplexen, zunehmend undurchschaubaren Wirklichkeit zurechtfinden müssen. Einer Wirklichkeit, der die verbindlichen Weltbilder abhanden gekommen sind, und in der es keine gemeinsamen Werte mehr gibt. Dieser Realität sind sie ausgeliefert - mehr oder weniger gut ausgestattet mit materiellen und intellektuellen Ressourcen. In dieser Welt müssen sie ihren Lebensweg finden; ihre Wahlen treffen; sich entscheiden; sich anpassen oder widersetzen. Wellershoff schildert in seinen Romanen und Erzählungen sehr oft Figuren, die sich in extremen Lebenslagen befinden. Er zeigt am Beispiel ihrer Lebenswege ein ganzes Spektrum an Facetten und Lebensmöglichkeiten auf; vor allem aber: wie prekär die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, die wir als Normalität bezeichnen. Gesellschaftliche und individuelle Krisen sind für ihn kein Extremfall, sondern der Normalfall.
Autorenportrait
Joke Frerichs; Jahrgang 1945; Dr. rer. pol.; M.A.; Lehre und Berufstätigkeit bei der Stadt Emden; Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg; Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Gießen und Marburg; als Wissenschaftler an den Universitäten Bremen und Bielefeld tätig. Von 1979 bis 2002 Geschäftsführer und wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Forschungsinstitut in Köln. Mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen. Seit 1969 verheiratet mit Petra Frerichs. Ab 2002 freier Autor. Einige literarische Veröffentlichungen, darunter drei Romane und drei Gedichtbände. Der Autor lebt in Köln und Zimmerschied (Rheinland-Pfalz).