Beschreibung
Dieser Jahrgang von »Theologie für die Praxis« enthält (mit Ausnahme der Rezensionen) ausschließlich Beiträge von aktiven und ehemaligen Professoren/Dozenten der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR). Es sind allesamt Vorträge, Vorlesungen und Predigten. Den Anfang bildet die Antrittsvorlesung von Prof. Stephan von Twardowski vom 23. Oktober 2018. Er entwickelt ein methodistisches Verständnis von Kirche unter dem leitenden Gesichtspunkt der zeugnishaften Gestaltwerdung des Glaubens als gemeinschaftlich gelebte Heiligung. Der Alttestamentler Jörg Barthel fragt nach dem Menschen in theologischer Perspektive. Dabei entwickelt er von der Bibel, insbesondere dem Alten Testament, her ein Bild des Menschen als von Gott geadeltes Geschöpf mit ganz eigenen Möglichkeiten, aber auch großer Verantwortung. Um die Zukunft des Menschen und seiner Welt geht es im Beitrag des Neutestamentlers Roland Gebauer. Er widmet sich zunächst dem Phänomen der säkularen Apokalyptik und zeigt überraschend viele apokalyptische Ge-meinsamkeiten in den Religionen auf. In einem zweiten Teil geht es um die besondere christliche Verantwortung für den Erhalt der Schöpfung. Der Frage »Was hat Kolonialismus mit Theologie zu tun?« geht der Systematiker Michael Nausner nach. Ausgehend von der sogenannten Flüchtlingskrise zeigt er auf, wie stark traditionelles theologisches Denken und kirchliches Handeln in der westlichen Welt von kolonialisierenden Tendenzen geprägt war/ist. Ein »leichtes Spiel« ist laut Christof Voigt, Philosoph und Altsprachler, die Widerlegung des Konstruktivismus, der es sich mit der Erklärung der Wirklichkeit schlicht zu einfach mache. Der Praktische Theologe Achim Härtner qualifiziert Partizipation als Gnadenmittel angesichts der drängenden Frage, wohin die (methodistische) Kirche sich entwickeln soll. Unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses zu Staat und Gesellschaft erläutert der Neutestamentler Walter Klaiber Wesen und Eigenart von Freikirche(n) in Deutschland und zeigt verschiedene Modelle ihrer Konstituierung auf. Ausgehend von der Alternative Ghetto oder Kontrastmodell entwickelt er Perspektiven für die Zukunft von Freikirche(n) in einer mehrheitlich säkularen Umwelt. Der Praktische Theologe Holger Eschmann rundet das Heft mit einem spirituellen Beitrag ab, einer Adventspredigt über Jes 57,15 mit diversen Antworten auf die leitende Fragestellung »Wo ist Gott?« (aus dem Editorial von Schriftleiter Roland Gebauer)
Inhalt
Stephan von Twardowski: »Schaffe unser Leben neu«. Zur gegenwärtigen Bedeutung der Theologie John WesleysJörg Barthel: Zwischen Gott und Tier. Anmerkungen zum biblischen MenschenbildRoland Gebauer: »Apocalypse now« oder vom Sand im Getriebe der »schönen neuen Welt«. Anmerkungen zur säkularen Apokalyptik aus christlicher SichtMichael Nausner: Was hat Kolonialismus mit Theologie zu tun? Ansätze postkolonialer Theologie in DeutschlandChristof Voigt: Leichtes SpielAchim Härtner: Partizipation als Gnadenmittel. Ekklesiologische Reflexionen aus Evangelisch-methodistischer PerspektiveWalter Klaiber: Jenseits von »Staat und Kirche«? Freikirchen, Pfingstkirchen, geistliche BewegungenHolger Eschmann: Wo ist Gott? Adventspredigt über Jes 57,15 in der evangelischen Jakobuskirche in Wankheim
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