Beschreibung
Zwischenbilanz eines Forschungsbooms: Unternehmen - Geschichte - Öffentlichkeit Das Wissen über Unternehmen im Nationalsozialismus, über Zwangsarbeit und 'Arisierung', Rüstungsprofite und 'Raubgold' hat in den letzten zwei Jahrzehnten massiv zugenommen. Aber noch ist unklar, was diese Forschungskonjunktur zum Verständnis der NS-Zeit und zur Aufklärung unternehmerischen Verhaltens unter den Bedingungen der Diktatur beigetragen hat. Der vorliegende Band versucht ein erstes Resümee - gerade auch, indem er die Vorgeschichte dieses Booms befragt. Dabei wird deutlich: Schon die Nürnberger Nachfolgeprozesse und die Instrumentalisierung der Vergangenheit in der DDR haben mehr Details über unternehmerisches Verhalten im 'Dritten Reich' ans Licht gefördert, als die aktuelle Debatte oft wahrhaben will. Allerdings haben sich auch die Mechanismen des Wissens, des Gedächtnisses und der Skandalisierung inzwischen gewandelt. Das wirft umso mehr die Frage nach den wissenschaftlichen Erkenntnismöglichkeiten auf. Mit Beiträgen und Kommentaren von: Ralf Ahrens, Tim Arnold, José Brunner, Norbert Frei, Constantin Goschler, Neil Gregor, Harold James, Helen Müller, Lutz Niethammer, Jörg Osterloh, Werner Plumpe, Cornelia Rauh, Carola Sachse, Tim Schanetzky, Jonas Scherner, Hans-Georg Soeffner, S. Jonathan Wiesen und Dieter Ziegler
Autorenportrait
Die Herausgeber Norbert Frei, geb. 1955, lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Tim Schanetzky, geb. 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zusammen mit Ralf Ahrens und Jörg Osterloh sind sie die Autoren von: Flick. Der Konzern, die Familie, die Macht (2009).