Beschreibung
Alle Filme des Lars von Trier zeigen schmerzhafte Krisen. Oftmals bieten sie aber keine guten Lösungen dafür an, sondern enden in einem pessimistischen Fatalismus. Hier sollen diese Haltung und die Inhalte seiner Filme nun gedeutet werden durch die weitaus hoffnungsvollere Philosophie von Jacques Derrida. Was wäre naheliegender als der Versuch, den Filmen dieses zur Depression neigenden Regisseurs mit einer ethischen Philosophie zu begegnen, die ihnen gewachsen und vielleicht sogar manchmal überlegen ist? Von Trier hat einen solchen Dialog mit der Philosophie in seinem aktuellen Film Nymphomaniac, (2013), mit dem ihm eigenen Humor, selbst vorgeführt. Diese Studie versucht nun die Themen aller seiner Filme ernsthaft innerhalb eines philosophischen Kontextes, der durch Jacques Derridas umfangreiche Reflexionen gegeben wird, eingehend zu analysieren und zu diskutieren. Dabei soll ein spezifischer Fokus eröffnet werden, der durch ein Wechselspiel zwischen den beiden Positionen kein neues Zentrum errichtet, sondern einen innovativen Blick auf den provokanten Filmregisseur und den feministischen Philosophen zugleich werfen möchte.
Autorenportrait
Andreas Jacke lebt seit 1986 in Berlin. 1996 Magister in Philosophie. 2002 Promotion in den Filmwissenschaften. Neben zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen bisher fünf größere Buchpublikationen über Marilyn Monroe (2005), Stanley Kubrick, (2009), Roman Polanski (2010), David Bowie (2011) und eine Filmtheorie mit Walter Benjamin (2013).