Beschreibung
Diese Studie tritt signiert durch Jacques Derrida bewusst ein Erbe der Frankfurter Schule an. Dabei bilden Thesen von Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer die Ränder. Im Herzen werden Begriffe von Walter Benjamin interpretiert: Wahrheit, Schock, Kontemplation, Aura, Mythos, Ähnlichkeit, Mimesis, Sadismus und Melancholie. Vom mehren Seiten werden so mithilfe seiner Überlegungen die Ansätze zu einer eigenständigen Filmtheorie herausgearbeitet. Diese wird primär vor einem psychoanalytischen Hintergrund formuliert. In der projizierten Kinowelt bilden die Traumpassagen poetische Übergänge zwischen Traum und Wirklichkeit. Sie werden mithilfe von psychotischen Mechanismen organisiert. Es war Benjamins Konzept, dass der Zuschauer durch die psychotischen Strukturen des Kinos geimpft werden sollte, damit sie nicht weiter massenhaft in der pathologischen Weltauffassung des Faschismus ausbrechen konnten. Paranoide, schizoide, depressive und primitive sadistische Elemente werden als wichtige Bausteine der Filmkultur sichtbar. Anhand von Beispielen aus dem Gegenwartskino wird der Einsatz dieser Mechanismen konkretisiert. So soll Benjamins Denken in Aktualität umschlagen lassen und die Aufmerksamkeit auf eine medienspezifische Verknüpfung von Inhalt und Form in der Filmkunst gelenkt werden.
Autorenportrait
Andreas Jacke lebt seit 1986 in Berlin. 1996 Magister über Benjamins Rechtsphilosophie. 2002 Promotion über "Marilyn Monroe und die Psychoanalyse" in den Filmwissenschaften. Buchpublikationen über Marilyn Monroe (2005), Stanley Kubrick, (2009), Roman Polanski (2010) u. David Bowie (2011).