Beschreibung
Die Human- und Geisteswissenschaften befinden sich heute in einer seit dem 19. Jahrhundert angewachsenen Sinngebungskrise. Die Wissenschaftlichkeit dieser Wissenschaften hängt von einem philosophischen Diskurs ab, der imstande sein sollte, diesem Zweig des Wissens einen Sinn und eine Methode abzugewinnen. Der aktuelle Postmodernismus vertieft diese Sinngebungskrise lediglich und trägt kaum zur Lösung des Problems bei. Skepsis und Geschichte ist ein Versuch, dieser Sinngebungskrise Einhalt zu gebieten. Wie aus dem Untertitel des Werkes hervorgeht, findet dieser Versuch einer Neufundierung der Geisteswissenschaften auf zwei Ebenen statt. Die erste Ebene betrifft die philosophische Kritik des Postmodernismus als eine der wichtigsten aktuellen geisteswisschenschaftlichen Denkströmungen. Skepsis und Geschichte beschränkt sich jedoch auf einen der wichtigsten Denker dieser Bewegung, geht aber davon aus, daß die Kritik am Denken Michel Foucaults das Fundament für eine Widerlegung des Postmodernismus als philosophische Legitimierung der Humanwissenschaften ist. Die zweite Ebene von Skepsis und Geschichte betrifft die philosophische Fundierung einer neuen Form des Idealismus, die den Sinn der Geisteswissenschaften wiederherstellen kann. Die Fundierung dieses neuen Idealismus beruht einerseits auf der Erkenntnis, daß der Geist, das Denken, ein intersubjektives Ereignis ist, und andererseits auf der Einsicht, daß die Philosophie nach einem archimedischen Punkt als Grundlage eines Systems streben sollte. Skepsis und Geschichte zeigt, daß es eine letzte philosophische Wahrheit gibt, die aller Kritik widerstehen kann, nämlich die Tatsache, daß es Denken gibt. Da das Denken Bedingung aller Kritik ist, kann es nicht verneint werden. Aber es wäre hiermit nichts gewonnen, wenn die Philosophie an diesem Punkt stehen bliebe. Das Denken ist wesentlich intersubjektiv, das heißt, es ist ein Dialog.