Dein Schweigen, Vater

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783825153311
Sprache: Deutsch
Umfang: 255 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21.5 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Das Schweigen überwinden Was ist es, das die Geschwister Maria und Uli so umtreibt? Woher stammen ihre Blockaden, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen geht? Haben sie etwas mit dem Schweigen ihres Vaters zu tun, der mit 12 Jahren aus seinem glücklichen Leben in Brünn gerissen wurde? Und dem es nie möglich war, über seine Erlebnisse aus dem Mai 1945 zu sprechen, als seine Familie gemeinsam mit 27.000 weiteren deutschstämmigen Bewohnern aus der Stadt vertrieben wurde? Immer deutlicher erkennen Maria und Uli, dass die traumatischen Zustände ihres Vaters in ihnen fortleben, auch sie sind Vertriebene. Und ihnen wird klar, dass sie ihre eigenen Wege gehen müssen, um das Schweigen zu durchbrechen. Als sie sich zu einer Reise entschließen, wird schnell deutlich: Es wird eine Reise zu den Wurzeln ihrer Familie In ihrem beeindruckenden Debüt begibt sich Susanne Benda auf die Spuren der Kriegsvergangenheit in ihrer eigenen Familie. Bis heute zeigen sich in der Generation der zwischen Anfang der 60er- und Mitte der 70er-Jahre Geborenen - der »Kriegsenkel« - dunkle Flecke, entstanden aus dem Schweigen der Eltern und Großeltern. Für Susanne Benda ist dieses Thema ein sehr persönliches. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Familiengeschichte hat sie sich intensiv mit den Auswirkungen dieses Schweigens auseinandergesetzt. Im Anhang schildert sie die Hintergründe des »Brünner Todesmarsches«.

Autorenportrait

Susanne Benda, geboren 1963 in Hannover, studierte Germanistik, Musik- und Theaterwissenschaften in Würzburg und München. Anschließend war sie freiberuflich für verschiedene Tageszeitungen, den Rundfunk und Fachzeitschriften tätig, ehe sie 2002 Kulturredakteurin der »Stuttgarter Nachrichten«, später auch der »Stuttgarter Zeitung« wurde. Darüber hinaus ist sie Mitglied in zahlreichen Fachjurys für klassische Musik. Wenn sie ausnahmsweise weder liest noch schreibt, ist sie ausgiebig auf ihrem Fahrrad unterwegs. Susanne Benda lebt in Stuttgart.

Leseprobe

»Wir könnten hinfahren.« »Wo hinfahren? Nach München?« »Nun sei doch nicht so schwerfällig. Nach München ja, nach Wien auch, aber zuerst nach Brünn. Also in die Stadt, in der er aufwuchs. Da könnten wir die Bilder, die wir in unseren Köpfen haben, mit der Wirklichkeit vergleichen. Wir könnten versuchen, etwas anzufassen. Vielleicht wäre das « »Vielleicht wäre das was? Eine Art Ablassbrief, post mortem? Eine touristische Reise zur Erlangung familiärer Absolution? Eine Portion Brünn für Vergangenheitsbewältiger und traurige Sinnsucher mit privaten Orientierungsproblemen und schlechtem Gewissen?«