Beschreibung
In Folge des Konzils von Chalzedon (451) kam es zu theologischen Spannungen, die in das sog. Acacianische Schisma (484-519) mu¨ndeten, das die Gemeinschaft zwischen Rom und Byzanz fu¨r 35 Jahre auseinanderriss. Erst durch den Regierungsantritt Kaiser Justins I. (518-527) wurde die Spaltung u¨berwunden. Weshalb aber war Justins Einheitspolitik so effektiv? Justin verdankt seinen Erfolg einigen Persönlichkeiten, die Chalzedon die Treue bewahrten. Erstaunlicherweise sind darunter vier Frauen zu nennen: Kaiserin Euphemia (gestorben 527), Anicia Juliana (gestorben 527/28), Anastasia (gestorben nach 544) und eine gewisse Palmatia. Petro Stanko befasst sich erstmalig eingehend mit der historischen Rolle dieser Frauen, die wegen ihres ökumenischen Einsatzes als "christliche Bru¨ckenbauerinnen" gelten du¨rfen. Es wird deutlich: Im 5. Jahrhundert gab es in Konstantinopel ein Netzwerk von Frauen, die sich souverän fu¨r die Einheit der Kirche einsetzten. Dies ist insbesondere auch unter dem Aspekt der Frauen- und Geschlechterforschung sehr bemerkenswert.