Beschreibung
Das siebzehnte Jahrhundert war für das Deutsche Reich die Zeit der Auflösung: die einzelnen Organe des ungeheuren Körpers waren so selbständig geworden, dass die Kraft des Mittelpunktes nicht mehr ausreichte, sie zusammenzufassen. In ganz Europa war während des Mittelalters mit dem Feudalsystem die Vielheit der Grundgedanke der Staatenbildung gewesen, nirgends aber so im Wesen der Nation wurzelnd wie in Deutschland. Die strenge und kahle Einheit, die dem Romanen entspricht, widersteht dem kindlich phantasievollen Germanen, den es zur Fülle der Einzelerscheinung drängt, und dieser Geistesverfassung gemäß gestalteten sie die von den Romanen übernommene Idee des Weltreichs überschwänglich um. Sie wurde desto formloser, je weiter die Grenzen der Erde sich ausdehnten, vollends aber durch den Zusammenhang mit der weltumfassenden Kirche.