Eines der exklusivsten Vorrechte einer Reichsstadt war die Blutgerichtsbarkeit, also die Gewalt über Leben und Tod. Das Buch stellt die überlieferte Ausübung dieses vom Kaiser verliehenen Vorrechts dar. Im Gegensatz zu vielen anderen Reichsständen wurde dies in Giengen recht zurückhaltend ausgeübt. Auch das Ende dieser Praktik kam früher, als in den meisten anderen Territorien. Das Buch beleuchtet alle elf aus den Akten bekannt gewordenen Todesurteile, die vom Magistrat ausgesprochen und auch vollstreckt wurden. Darüber hinaus werden einige todeswürdige Fälle vorgestellt, die aber zu einer Begnadigung führten. Zu den meisten Fällen werden im umfangreichen Anhang auch die entsprechenden Quellen mitgeliefert. Darin findet man sich unmittelbar in die Vergangenheit zurückversetzt und liest die Sprache der handelnden Personen. Da es immer Menschen sind, die die Geschichte gestalten, werden sie, anhand der Quellen, so plastisch wie möglich dargestellt.

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