Beschreibung
Der Bankier John Gabriel Borkman wurde wegen Betruges zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Mit illegalen Transaktionen hatte Borkman seine Bank in den Ruin getrieben und auch sein eigenes Geld sowie das der Kundschaft verspielt. Nach seiner Freilassung führt er das Leben eines Einsiedlers und isoliert sich von der Außenwelt. Grund für den Rückzug aus der Gesellschaft ist die Scham über das Geschehene und somit der Verlust des sozialen Ansehens. Borkman und seine Frau Gunhild, die besonders unter der Situation leidet und ihrem Ehemann Vorwürfe macht, leben im Haus von Gunhilds Schwester Ella Rentheim. Zwischen ihr und Gunhild entwickelt sich ein Kampf um Borkmans Sohn Erhard, den Ella nach dem Bankrott bei sich aufnahm.
Autorenportrait
Henrik Johan Ibsen, geboren am 20. März 1828 in Skien und gestorben am 23. Mai 1906 in Christiania, war ein norwegischer Dramatiker und Lyriker. Er zog gegen die Moral und Lebenslüge seiner Zeit zu Felde vertrat und im Kampf der Geschlechter im Gegensatz zu August Strindberg den Standpunkt der Frau. Seine bürgerlichen Dramen zeigen ethischen Ernst und großes psychologisches Einfühlungsvermögen. Sein Sprachgefühl und seine Kenntnis der altnordischen Sagen gaben seiner dramatischen Sprache einen kräftigen Ton. Neben dem Naturalismus geht durch die Dramen Ibsens auch ein mystischer Zug, der sich in den Alterswerken bis zum Symbolismus ausweitet und mitunter unvermittelt der Beschreibung der Realität gegenübersteht.