Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783735720757
Sprache: Deutsch
Umfang: 212 S., 116 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 14.8 cm
Auflage: 2. Auflage 2014
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Die Transkription des Werkverzeichnisses von Georg Burmester erfolgte 2011 und die Veröffentlichung des Werkverzeichnisses der Ölbilder von Heinrich Blunck konnte 2013 vorgelegt werden. Hiermit liegt nun das handschriftlich geführte Heft von Heinrich Blunck vor, das seine Aquarelle Nr. 1 bis 693 auflistet. Vorangestellt ist eine Liste der Gemälde, die er 1943 mit nach Simonsberg bei Husum nahm oder im Plöner Schloss auslagerte. Das bedeutet, dass die Aquarelle ebenfalls erst ab 1943 in dieses Heft eingetragen worden sind. Wir kennen keine frühere Aufstellung von Bluncks Aquarellen. Zwischen 1943 und 1951 lebte das Ehepaar Blunck in einer kleinen Kate in Simonsberg bei Husum. Wie der Brief vom 15. März 1951 an seinen Freund Jens Raben berichtet, sei es dem Maler dort aus Platzgründen unmöglich gewesen, Ölbilder zu schaffen. Stattdessen beschäftigte er sich besonders mit dem Aquarell. Auch am Ende seines Lebens hatte sich Heinrich Blunck - sicherlich auch aus Kraftgründen - besonders dem Aquarell zugewandt. Im Januar 1963 erfolgten mit den Nummern 671 bis 676 seine letzten Eintragungen. Seine Frau Käte schrieb dazu an einen Vermerk: "Dies sind die letzten Aquarelle meines Mannes, die er schuf, schon schwer krank, vom Tode gezeichnet, aber sein Wille u. der Drang künstlerisch zu schaffen gab ihm immer wieder Mut". Heinrich Blunck schuf auch in seiner Aquarellmalerei vorwiegend menschenleere Landschaften von der Westküste Schleswig-Holsteins, dem Watt und seinen Halligen und von seiner Umgebung in Heikendorf, der Kieler Förde und der Probstei. In Aquarellen mit geradezu haptischem Farberleben arbeitete der Künstler nicht mit dem hellsten Tonwert des Papiers, sondern schichtete die einzelnen Farbabmischungen mehrfach nuancen- und kontrastreich. Dabei berücksichtigte er die unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten in seiner Farbpalette. In der Regel legte Blunck keine Vorzeichnungen in Bleistift an und benutzte kein Deckweiß und keine Deckfarben. In den Jahren zwischen 1959 und 1961 entstanden mit den Nummern 583 bis 633, fast ausschließlich Tulpenaquarelle. Die Tulpen präsentieren sich als Gruppe. Sie sind innerhalb dieser Gruppe paarweise zusammengezogen oder stehen ganz vereinzelt. Vor meinem inneren Auge sitzt Heinrich Blunck in seinem Garten und hat sein Motiv, die Papageientulpe, die Lilientulpe oder die Red Matador, direkt vor Augen. Gerade in Blatt Nr. 595 wird für mich die erste Wärme des Frühlings mit diesen Frühblühern greifbar.
Autorenportrait
Leiterin des Künstlermuseums Heikendorf. Promovierte Kunsthistorikerin.