Sämtliche Briefe 1

Jugend, Studium und Wiener Zeit 1879 - 28. September 1890, Rudolf Steiner Gesamtausgabe 038/1, Schriften und Vorträge

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783727403811
Sprache: Deutsch
Umfang: 495 S.
Format (T/L/B): 3.6 x 21.1 x 14.3 cm
Auflage: 1. Auflage 2021
Einband: Leinen

Beschreibung

Lange erwartet: Rudolf Steiners samtliche Briefe in einer neuen, kommentierten Edition Das Corpus von Rudolf Steiners Briefen gehört neben den geschriebenen Werken zu den wertvollsten und unmittelbarsten Zeugnissen seines Lebens und Schaffens. In seinen Briefen vertraut sich Steiner seinen jeweiligen Korrespondenzpartnern an, berichtet über seine geistige Entwicklung (schon gleich im ersten erhaltenen Brief an Josef Köck vom 13. Januar 1881), gibt Auskunft über sein Verständnis der eigenen Werke, nimmt Stellung zu sozialen und spirituellen Fragen, ringt um den Aufbau seiner anthroposophischen Geisteswissenschaft. Innerhalb der Rudolf Steiner Gesamtausgabe sind früher zwei Bände mit Briefen Rudolf Steiners (GA 38 und 39) sowie zwei Bände mit Briefwechseln (mit Marie Steiner-von Sivers, GA 262, und mit Edith Maryon, GA 263/1) erschienen. Daneben wurden einzelne Briefe im Rahmen von Steiners esoterischer Lehrtätigkeit in anderen Bänden publiziert. Die 1985 und 1987 erschienenen Briefbände GA 38 und 39 wurden nur im Sinne einer einfachen 'Leseausgabe' herausgegeben. Die Neuausgabe in sechs Bänden auf der Grundlage einer vollständigen Neutranskription der Briefe kommt dem langjährigen Desiderat nach einer vollständigen und zuverlässigen Ausgabe nach. Die bisherigen Bände GA 38 und 39 werden abgelöst durch eine Edition sämtlicher erhaltener Briefe von Rudolf Steiner (insgesamt über 2000) integral in chronologischer Reihenfolge mit Kommentaren und Register der erwähnten Personen und Briefempfänger. Bei der Kommentierung der Briefe von Rudolf Steiner werden die erhaltenen Gegenbriefe der Korrespondenzpartner berücksichtigt. Für die Herausgabe zeichnen Dr. Martina Maria Sam, Germanistin und frühere Sektionsleiterin am Goetheanum sowie Biographin Rudolf Steiners und Dr. David Marc Hoffmann, Germanist und Leiter des Rudolf Steiner Archivs.

Autorenportrait

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: 'Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.' Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er 'Anthroposophie' (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum 'Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'. Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der 'Rudolf Steiner Gesamtausgabe' zum großen Teil ediert.

Leseprobe

Textauszug: Es war die Nacht vom 10 auf den 11. Jenner, in der ich keinen Augenblick schlief. Ich hatte mich bis 12 1. Uhr Mnts. mit einzelnen philosophischen Problemen beschäftigt und da warf ich mich endlich auf mein Lager, mein Bestreben war von jeher zu erforschen, ob es denn wahr wäre, was Schelling sagt: 'Uns allen wohnt ein geheimes, wunderbares Vermögen bei, uns aus dem Wechsel der Zeit in unser inerstes, von allem, was von außen hinzukam, entkleidetes Selbst zurückzuziehen und da unter der Form der Unwandelbarkeit das Ewige in uns anzuschauen.' Ich glaubte und glaube nun noch jenes innerste Vermögen ganz klar an mir entdeckt zu haben - geahnt habe ich es ja schon längst -; die ganze idealistische Philosophie steht nun in einer wesentlich modificirten Gestalt vor mir; was ist eine schlaflose Nacht gegen solch einen Fund! (Aus Rudolf Steiners erstem, vollständig erhaltenen Brief, 13. Januar 1881 an Josef Köck)