Beschreibung
Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Allgemeines / Vergleiche, Note: 2, , Sprache: Deutsch, Abstract: In den ersten beiden Kapiteln des Werkes "Imperien" vom Politikwissenschaftler Herfried Münkler stechen drei wiederkehrende Elemente besonders hervor, die hier analysiert und diskutiert werden sollen. Erstens verfolgt Münkler das Ziel, imperiales Agieren aus der Folie von gut und schlecht zu lösen und stattdessen als eine Form der Problembearbeitung zu etablieren. Er möchte den normativ-wertenden und häufig negativ konnotierten Imperiumsbegriff durch einen deskriptiven Begriff ersetzen und diesen somit wertfrei gestalten. Dies könnte man gleichsetzen mit einer positiven Aufwertung des Begriffes, vor allem im Zusammenhang mit den Imperialismustheorien, bei denen Imperien durchweg negativ betrachtet werden. Dies ist der zweite zentrale Aspekt bei Münkler: Eine Art Abrechnung mit den ökonomischen Imperialismustheorien, die das Phänomen der Imperien nur durch ihre spezifischen Fragestellungen begreifen und analytische Fehler begehen, wie etwa der Fokus auf das Zentrum anstatt der Peripherie eines Imperiums oder der Fokus auf die Anfangsphase der Imperienbildung. Diese Imperialismustheorien werden dem, was ein Imperium als Ganzes darstellt, laut Münkler nicht gerecht. Was aber stellt ein Imperium als Ganzes dar? Dies ist der dritte zentrale Punkt Münklers, das Beschreiben von Merkmalen, was ein Imperium ausmacht, und was nicht, sowie die Frage nach der Logik der Weltherrschaft. Dabei wird Münkler jedoch auf einer Metaebene von einer aktuellen Fragestellung angetrieben: Er möchte etwas über die neue Rolle der USA nach dem Ende des Kalten Krieges und den Anschlägen von 9/11 sagen und die Frage beantworten, ob es sich bei der USA um eine hegemoniale oder doch schon imperiale Macht handelt.
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