Kreuzzug gleich Kreuzzug?

Der Erste Kreuzzug und der Abschluss der Reconquista - ein Vergleich

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783656123972
Sprache: Deutsch
Umfang: 24 S.
Format (T/L/B): 0.3 x 21 x 14.8 cm
Auflage: 2. Auflage 2012
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Kreuzzugsbewegung, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine letztgültige, allgemein anerkannte Definition des Begriffs ,Kreuzzug liegt bis dato nicht vor; dementsprechend herrscht auch Uneinigkeit darüber, welche Kriege oder kriegsähnlichen Auseinandersetzungen unter diesem Begriff zu fassen sind: Lange standen sich hier zwei Lehrmeinungen gegenüber: Während die erste nur die Unternehmungen in den Vorderen Orient als Kreuzzüge bezeichnete, vertrat die zweite eine weitere Definition, die auch andere Gebiete einschloss.1 Ein entscheidender Grund für die Uneinigkeit ist unter Umständen, dass der Begriff Kreuzzug ein nachträglich entstandener, also ahistorischer Begriff ist, um verschiedene Phänomene damit zu fassen, die keineswegs homogen gewesen sind und zum Zeitpunkt ihres Stattfindens von den beteiligten Zeitgenossen auch nicht als Kreuzzüge bezeichnet wurden. Ein gewisser Konsens kann z. B. darin gefunden werden, unter Kreuzzügen alle von Päpsten ausgerufene[n] und mit der Zusage eines Ablasses ausgestattete[n] Kriegszüge gegen Feinde des Glaubens und der Kirche [zu verstehen] - also auch die Unternehmungen gegen Ketzer, gegen die Muslime auf der Iberischen Halbinsel oder gegen die Heiden an der Ostsee.2 Diese Definition eignet sich sicherlich, um das komplexe Phänomen Kreuzzüge überblicksartig zu fassen, indem sie eine eher formale Gemeinsamkeit benennt - der jeweiligen Spezifik und Unterschiedlichkeit der unter ihr zusammengefassten Unternehmungen wird sie jedoch nicht gerecht. Die von Päpsten ausgerufenen und mit der Zusage eines Ablasses verbundenen Kriegszüge des Mittelalters unterschieden sich erheblich voneinander, vor allem, was ihre Ursachen und die Motive der Beteiligten angeht. Anhand eines Vergleichs des Ersten Kreuzzugs mit dem Abschluss der Reconquista in den 80er Jahren des 15. Jahrhunderts möchte ich die Inhomogenität dieser Kreuzzüge näher untersuchen. Im Zusammenhang mit beiden Ereignissen gab es eine päpstliche Kreuzzugsbulle mit bestimmten Privilegien; dennoch scheinen die jeweiligen Hintergründe, Entstehungsbedingungen und Motive vollkommen verschieden gewesen zu sein. Welche Motive können als konstitutiv angesehen werden für den Ersten Kreuzzug, welche für den Abschluss der Reconquista? Diese Frage wird in der Forschung kontrovers diskutiert; ich werde versuchen, die wesentliche Positionen zusammenzufassen. Letztendlich möchte ich zeigen, dass beide Unternehmungen zwar als Kreuzzüge gelten, dabei aber erhebliche Unterschiede aufweisen.