Das Recht, ein Opfer zu sein

eBook - Über den jüngsten Umgang mit deutsch-polnischer Vergangenheit im Kontext von Flucht und Vertreibung

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638799713
Sprache: Deutsch
Umfang: 15 S., 0.41 MB
Auflage: 1. Auflage 2007
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Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Holocaust Studien, Note: 1,3, Hochschule Zittau/Görlitz; Standort Zittau, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Jubiläum 60 Jahre Kriegsende und deren mediale Aufbereitung rücken die Ereignisse von 1945 wieder in nähere Gedächtnis. Gleichzeitig werden immer mehr Stimmen laut, die die Opfer-Seite Deutschlands verstärkt betrachten wollen. Hitler verliert in Der Untergang das Bestialische und entwickelt sich auf der Leinwand zur bemitleidenswerten Kreatur. Das NS-Grauen darf durch Hitler-Sensibilisierung nicht verwaschen werden. Der Opferstatus ist lukrativ geworden. Kämpfer und Sieger wie die USA werden für ihr Vorgehen im Irak gerügt. Die Opferrolle ermöglicht das Verständnis der Umwelt und Aufmerksamkeit ohne eigene Schuld. Auch die deutschen Vertriebenen fordern für sich den Opferstatus ein. Nur die Zugehörigkeit zu einem Staat oder einer hitlerschen Rasse kann sie nicht zu Tätern deklarieren. Das Recht, sich Opfer zu nennen wird begründet durch das Verhalten Polens gegenüber der deutschen Minderheit. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurden deutsche Opfer polnischen Nationalismus. Mit der Niederlage Hitler-Deutschlands wurden die Zustände nicht nur revidiert, sondern darüber hinaus zu polnischen Gunsten ausgeweitet. Die gegenwärtigen Forderungen und Opferdiskussionen erscheinen erst in den letzten drei Jahren ausgebrochen zu sein. Jedoch litten die Deutschen darunter, 45 Jahre lang sich durch die Systemgrenzen nicht aktiv mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen zu können. Mit den jetzigen politischen Verhältnissen blüht die Erinnerung neu auf und formt auch unsere kollektives Bewusstsein. Der Umgang mit Erinnerung muss gelenkt und gehütete werden. Der Weg sollte nicht in Wiedergutmachungsforderungen sondern in einer gemeinsamen Erinnerungspolitik im europäischen Raum münden.

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