Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen des Demographischen Wandels auf den bundesdeutschen Sozialstaat. Als Arbeit mit politikwissenschaftlichem Anspruch werden nicht nur verschiedene Modellrechnungen der auf dem Gebiet der Demographie tätigen Bevölkerungswissenschaftler nachgezeichnet, sondern auf Basis dieser Erkenntnisse die Konsequenzen für den Sozialstaat und Handlungsoptionen zur Eindämmung dieser Probleme vorgestellt. Zentrale Fragestellung ist also: "Wie wirkt sich der Demographische Wandel auf den bundesdeutschen Sozialstaat aus und welche Möglichkeiten gibt es, diese Auswirkungen zu beeinflussen?" Die Fokussierung auf die Sozialstaatsproblematik bringt mit sich, dass eine ganze Reihe normativer Fragen ausgeklammert werden müssen, so die Problematik der Integration von Zuwanderern und die Frage, ob Zuwanderung hinsichtlich kultureller Aspekte von einer Mehrheit gewünscht oder akzeptiert wird. Dennoch ist auch diese Arbeit nicht frei von normativen Fragen, so z. B. wenn es um die Frage geht, ob staatliche Institutionen überhaupt in die Geburtenrate eingreifen sollten. Zur Bearbeitung der Fragestellung war es notwendig, auf Prognosen von renommierten Bevölkerungswissenschaftlern zurückzugreifen. Solche Prognosen haben sich in der Vergangenheit als vergleichsweise zuverlässig erwiesen. Dennoch sind bevölkerungswissenschaftliche Prognosen in hohem Maße von politischen Konstellationen abhängig, wie die rapide Abnahme der durchschnittlichen Geburtenzahl in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung beweist. Die Arbeit bezieht sich auf die Bundesrepublik Deutschland und auf den Zeitraum 2000-2050. Anhand der untersuchten Modelle, komme ich zum Schluss, dass weitere massive sozialstaatliche Einschnitte auf die bundesdeutsche Bevölkerung zukommen werden. Zudem vertrete ich die These, dass die angesprochenen demographischen Veränderungen nicht mehr aufzuhalten sind.