Beschreibung
Rituale und Symbole im Umgang mit Tod und Trauer Ein umfassendes Praxisbuch für Haupt und Ehrenamtliche in der Hospizarbeit Eine Ermutigung, mit ungewöhnlichen Mitteln neue Wege zu gehenSymbole haben viele Dimensionen: Sie sind vieldeutig und geheimnisvoll, sie verdichten die Wirklichkeit, sie sprechen die Sinne an und stiften Gemeinschaft. Rituale sind 'Symbole in Aktion' nach vorgegebenen Regeln ablaufende Handlungen mit hohem Symbolgehalt. Dieses Praxisbuch will zur Arbeit mit Symbolen und Ritualen in der Hospizarbeit anregen und ermutigen. Einer kurzen theoretischen Einführung folgt der ausführliche Praxisteil, der alle Facetten der Arbeit mit Symbolen beleuchtet und erläutert: räumliche Aspekte, Symbole und Rituale für Sterbende, für trauernde Angehörige aller Altersgruppen, für ehrenamtliche wie professionelle Trauerbegleiter, für Einzelne oder das ganze Team, im Hospiz und darüber hinaus. Zahlreiche Erfahrungs- und Praxisberichte informieren anschaulich über die Umsetzung in der praktischen Arbeit vor Ort. Ausstattung: Mit zahlreichen s/w Fotos
Autorenportrait
Karolin Küpper-Popp, geb. 1961, Dr.phil., Diplom-Theologin, langjähriges Vorstandsmitglied des Hospiz Leverkusen e.V., Initiatorin des Leverkusener Projekts "Hospizarbeit in der Schule"; Lehrbeauftragte der Kath. Fachhochschule Köln.
Leseprobe
VORWORT Dass Symbole und Rituale überall großes Interesse wecken, steht außer Frage. Wer heute ein Buch im Bereich von Theologie und Seelsorge veröffentlicht, tut gut daran, im Titel die Worte 'spirituell' oder 'Ritual' erscheinen zu lassen - am besten beide. Im Bereich der Psychotherapie ist die Thematik spätestens seit Peter Schellenbaums Buch 'Nimm deine Couch und geh. Heilung mit Spontanritualen' (München 1992) einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Hier zeigt sich bereits, was in der Durchsicht der Texte immer wieder zutage tritt: Der Terminus 'Rituale' ist nicht auf überlieferte, über Jahre festgelegte Abläufe beschränkt; rituelles Begehen braucht ebenso Performanz, die Darstellung der je eigenen Disposition im Ablauf dessen, was die Einzelnen allein oder in Gruppen begehen. Rituale werden als Riten an Übergängen verstanden. Damit ist das Hospiz ein besonders geeigneter Ort für die Arbeit mit Ritualen und für die Symbole, die darin wirksam werden. Übergänge zwischen Leben und Tod, zwischen Verzweiflung und Hoffnung, zwischen der Abwehr eines Prozesses und einem wachsenden Einverständnis, zwischen dem Gefühl der Einsamkeit und dem Erspüren von Verbundenheit, zwischen der Absurdität und dem Erleben von Sinn - man kann das Hospiz geradezu als 'Biotop für Rituale' bezeichnen. Auch und gerade die Möglichkeit, im Hospiz wesentliche Lebensübergänge in Symbolen und Ritualen darzustellen, zu gestalten und dadurch tiefer zu erleben, führt dazu, dass diese Bewegung über Jahre so leicht Menschen findet, die sich in ihren Dienst stellen. Das Ziel unserer Veröffentlichung ist vor allem, zur Arbeit mit Symbolen und Ritualen zu ermutigen. Dazu gehören: Detaillierte Informationen über den Hintergrund: Wir fragen, was Symbole und Rituale sind und wie ihre Wirkung sich gerade im Kontext von Sterben, Abschied und Trauer entfaltet. Die Darstellung innerhalb der hospizlichen Arbeitsfelder: Wir stellen verschiedene Symbole sowie überlieferte und neue Rituale im Bereich Sterbebegleitung, Trauerbegleitung und Bildungsarbeit vor. Das systematische Nachdenken über verschiedene Zugänge zu unserem Thema: Wir denken über Rituale und Symbole in unterschiedlichen Perspektiven nach, die die einzelnen Arbeitsbereiche überschreiten. Unsere Veröffentlichung beinhaltet sehr heterogene Beiträge: Texte von erfahrenen Autorinnen und Autoren und von Neulingen im Schreiben, Texte eher theoretischen Charakters und solche, die vor allem aus der praktischen Erfahrung erwachsen sind, wissenschaftliche Darstellungen und Berichte aus der reflektierten Praxis, Texte von Hauptamtlichen und von Ehrenamtlichen, von Menschen, die seit Jahren 'mitten' in der Hospizbewegung arbeiten, und solchen, die in benachbarten Arbeitszusammenhängen tätig sind. Sie alle repräsentieren das 'Bunte' in der Hospizlandschaft, und sie alle verbindet das Engagement für die Hospizbewegung, deren Entwicklung sie auch jenseits des öffentlichen Gesundheitswesens mit ihren Beiträgen unterstützen. Menschen aus verschiedenen Religionen und Weltanschauungen engagieren sich in der Begleitung Sterbender und Trauernder. Wir selbst sind Theologinnen christlicher Prägung und ökumenischer Gesinnung. Unsere Wertschätzung gegenüber den verschiedenen philosophischen und spirituellen Traditionen, die die Hospizarbeit im deutschsprachigen Raum gerade in den letzten Jahren haben wachsen und sich differenzieren lassen, lässt uns davon Abstand nehmen, anstelle ihrer Vertreterinnen und Vertreter zu sprechen. Wenn sich vielleicht in einem Nachfolgeband verstärkt Hospizmitarbeitende aus hier nicht repräsentierten Traditionen bezüglich ihrer Symbole und Rituale in Theorie und Praxis zu Wort melden, begrüßen und unterstützen wir diese Entwicklung sehr. Das vorliegende Buch ist das Ergebnis unserer Arbeit - zum Sehen und Anfassen. Vor allem der letzte verlöschende Sinn des Menschen, das Hören, kam in der Vorbereitung dieses Buches besonders zum Tragen: Zahlreiche Telefonate mit vertrauten Mensc