Die Autoren geben einen Überblick über die Analyse und Steuerung von Kredit- und Marktrisiken sowie über die versicherungstechnischen und operationellen Risiken in Versicherungsunternehmen. Sie erläutern, welche Instrumente und Methoden für ein effizientes Risikomanagement in diesem Bereich notwendig sind. Im Zentrum des Buches steht die Darstellung neuer Methoden wie Asset Liability Managements oder Dynamische Finanzanalyse (DFA). Zahlreiche Beispiele und Checklisten erleichtern die Umsetzung in die Praxis.
Die 3., aktualisierte Auflage wird hinsichtlich Struktur und der Inhalte rund um die Regulierungsthemen komplett überarbeitet.
Frank Romeike ist Geschäftsführer und Eigentümer des Kompetenzportals RiskNET und zählt international zu den renommiertesten und führenden Experten für Risiko- und Chancenmanagement. Er hat u. a. Lehraufträge an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Technischen Hochschule Deggendorf.
Prof. Dr. rer. pol. Matthias Müller-Reichart ist Studiendekan der Wiesbaden Business School und hat den Lehrstuhl für Risikomanagement an der Hochschule RheinMain inne. Neben zahlreichen Veröffentlichungen und Marktstudien berät er nationale und internationale Erst- und Rückversicherungsunternehmen und ist Mitglied in Aufsichts- und Beiratsgremien der Versicherungswirtschaft.
Vorwort 9
von Uwe Ludka
Prolog 11
Teil I Grundlagen des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen
1 Zur Historie des Versicherungsgedankens und des Risikobegriffs 21
Vom Glücksspiel zum modernen Risikobegriff 21
Historische Wurzeln des Versicherungsgedankens 23
Moderne Mathematik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik als Grundlage des modernen Versicherungswesens 29
Ein Wunderkind revolutioniert die Methoden der Risikoquantifizierung 38
Die Theorie des Zufalls von Laplace 41
Der unterschätzte Wegbereiter in der Theorie der stochastischen Prozesse 43
Ein neues Verständnis der Ungewissheit durch die Spieltheorie 47
2 Grundlagen des Risikomanagements in der Versicherungsbetriebslehre 53
Gute Unternehmensführung und Risikomanagement als Grundlage des Versicherungsgeschäfts 53
Definition und Abgrenzung des Risikobegriffs 55
Nutzen eines Risikomanagements 62
Unterscheidung von Ursachen Risiken Wirkungen 63
Risikowahrnehmung als subjektives Phänomen 66
Verknüpfung von Risikomanagement und Strategie 69
Der Prozess der (Risko-)Strategieentwicklung 71
Der Risikomanagement-Prozess als Regelkreis 76
Unterschiedliche Reifegrade im Risikomanagement 88
Methoden zur Risikoidentifikation und -bewertung 90
Aggregation von Risiken 101
Risikomaße in der Praxis 108
Risiko- und wertorientierte Steuerung im Versicherungsunternehmen 111
3 Das Risikouniversum der Versicherungswirtschaft im 21. Jahrhundert 127
Versicherungswirtschaft im Zentrum der Risikogesellschaft 127
Zinsentwicklung des Kapitalmarkts als essentielles Bedingungsrisiko der Versicherungswirtschaft 130
Sozio-demographische Bedingungsrisiken der Versicherungswirtschaft 131
Regulatorische und betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft 132
Geschäftsmodelladaptionen der Versicherungswirtschaft als Konsequenz eines zukunftsorientierten Risikomanagements 135
Teil II Regulatorische und gesetzliche Regulierung der Versicherungswirtschaft
4 Einführung in die Regulierung der Versicherungswirtschaft 145
Volkswirtschaftliche Bedeutung 145
Historischer Abriss der Regulierung von Versicherungsunternehmen 148
Allgemeine Pflicht zur Einrichtung eines Systems zur Früherkennung von bestandsgefährdenden Entwicklungen 151
Allgemeine Geschäftsleitungspflicht 153
Staatliche Eingriffe in die Versicherungsmärkte 156
Aufsichtsrechtliche Regelungen 161
Aufsichtszwecke und Grundsätze 165
Von Solvency I zu Solvency II 167
Das 3-Säulen-Modell von Solvency II 171
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) 178
Fazit und Ausblick 184
5 Aufsichtsrechtliche Mindestanforderungen an die Geschäftsorganisation von Versicherungsunternehmen (MaGo) 189
Einleitung 189
Anforderungen an die Geschäftsorganisation 191
Proportionalitätsprinzip der MaGo und Trennung der Zuständigkeiten 197
Wesentlichkeitskonzept 197
Überprüfung des Governance-Systems und Aktualisierung 199
Die Schlüsselfunktionen 200
Die Interne Revision als dritte Verteidigungslinie 203
Die unabhängige Risikocontrollingfunktion 204
Die Rolle der Geschäftsleitung 205
Gelebte Risikokultur als Fundament eines Risikomanagement-Systems 206
Unternehmensindividuelle Stresstests 209
Operationelle Risiken 211
Asset-Liability-Management (Aktiv-Passiv-Management) 212
Anlagerisiko 213
Exkurs: Qualität und Anrechenbarkeit der Eigenmittel 219
Gestresste Kapitalplanung 220
Internes Kontrollsystem (IKS) 220
Ausgliederungen (Outsourcing) 222
Exkurs in die Praxis: Beurteilung von Ausgliederungen 227
Exkurs: Versicherungsaufsichtliche Anforderungen an die IT (VAIT) 228
6 Einführung in Solvency II 241
Allgemeine Übersicht 241
Kernelemente der ersten Säule 245
Kernelemente der zweiten Säule 253
Kernelemente der dritten Säule 261
7 IFRS 17 Der neue Rechnungslegungsstandard für Versicherungsverträge 271
Einleitung 271
Anwendungsbereich und Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes 272
Abgrenzung der Zahlungsströme und Bewertungseinheit 273
Ansatz und Bewertung 275
Überschussberechtigte Verträge 281
Ausweis 283
Übergangsbestimmungen 284
Ausblick 288
Teil III Risikoanalyse und -steuerung im Versicherungsunternehmen
8 Frühwarnsystematik und Ergebnissimulation als Risikomanagement-Tools derVersicherungswirtschaft 295
Ursache-Wirkungs-Beziehungen als Grundlage von Planung und Prognose 295
Entwicklungsstufen von Frühwarnsystemen als Grundlage eines versicherungswirtschaftlichen Risikomanagements 296
Abschied von der Zeitstabilitätshypothese 300
Konzeption eines Frühwarnsystems durch die qualitative Erweiterung quantitativer Prognosemodelle 301
Implementierung einer quantitativ-qualitativen Ergebnissimulation in einem Versicherungsunternehmen 312
Gestaltung eines Excel-basierten Simulationsmodells unter Integration qualitativer Expertenmeinungen 316
9 Versicherungstechnisches Risikomanagement im Lichte stochastischer Prozesse 319
Die betriebswirtschaftliche Entwicklung der Versicherungswirtschaft unter Corporate-Governance-Gesichtspunkten 319
Der Wechsel von der deterministischen zur stochastischen Welt 320
Stochastische Ergebnisprognosen als Schritt in eine regulierende Dynamik 329
10 Asset-Liability-Management als Instrument der Unternehmenssteuerung im Versicherungsunternehmen 331
Einleitung 331
Modellbegriff 333
Methoden des ALM 334
Asset-Liability-Management im aufsichtsrechtlichen Kontext 335
Bausteine eines ALM-Systems 336
Funktionen des Asset-Liability-Managements 338
Exkurs Kapitalmarktmodell 341
Conclusio 343
11 Risikoaggregation nach Solvency II durch ein einfaches Simulationsmodell 345
Ausgangspunkt 345
Lösungsansatz 346
Entwicklung eines Simulationsmodells 348
Beschreibung eines einfachen Simulationsmodells 349
Beispielhafte Ergebnisse 356
Anwendungsfelder: Rating, Eigenkapitalallokation und Ableitung von Kapitalkosten 360
Schlussfolgerungen 364
12 Dynamische Finanzanalyse (DFA) in der Versicherungswirtschaft 369
Traditionelle und integrierte Entscheidungsprozesse im Versicherungsunternehmen 369
Die stochastische Simulation als methodische Grundlage eines DFA-Modells 372
Funktionsweise und Modellierungskonzept der Dynamischen Finanzanalyse (DFA) 373
Zusammenfassung und Ausblick 380
13 Auswirkungen von Solvency II auf das Asset Management von Versicherungen 383
Einleitung 383
Kapitalmarkt als Herausforderung für das Geschäftsmodell der Versicherungswirtschaft 385
Bedeutung der Kapitalanlage für das Geschäftsmodell der Versicherungswirtschaft 389
Asset-Management im Lichte der europäischen Regulatorik 395
Risiko- und wertorientiertes Asset-Management in einer Risikogesellschaft Kapitalanlage als Herausforderung der Zukunft 401
Teil IV Interdisziplinarität des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen
14 Verhaltenswissenschaftliche Risiko- und Entscheidungstheorie als Grundlage eines interdisziplinären Risikomanagements 415
Risikomanagement als ganzheitliche, interdisziplinäre Unternehmenssteuerung 415
Das operationelle Risiko als Ausdruck interdisziplinären Risikomanagements 416
Theorie der verhaltenswissenschaftlichen Risiko- und Entscheidungstheorie im Lichte operationeller Risiken 417
Bedeutung einer verhaltenswissenschaftlichen Risiko- und Entscheidungstheorie für das Entscheidungsverhalten 419
Der verhaltenswissenschaftliche Risikoprozess als Grundlage des Managements operationeller Risiken 422
Verhaltenswissenschaftliche Betrachtung operationeller Risiken im Lichte eines interdisziplinären Risikomanagements 431
Anhang
Glossar 441
Register 469