Unwiderstehlich

Der Aufstieg suchterzeugender Technologien und das Geschäft mit unserer Abhängigkeit

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492242226
Sprache: Deutsch
Umfang: 368 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 18.7 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Sozialpsychologe Adam Alter warnt eindringlich vor dem bedrohlichen Anstieg der Verhaltenssüchte im digitalen Zeitalter - und zeigt auf, wie wir ihnen widerstehen können. Etwa die Hälfte der westlichen Bevölkerung ist nach mindestens einer Verhaltensweise süchtig. Wie unter Zwang hängen wir an unseren E-Mails, Instagram-Likes und Facebook-Posts; wir schießen uns mit Fernsehserien ins Koma, können das Online-Shoppen nicht lassen, arbeiten jedes Jahr noch ein paar Stunden länger; wir starren im Schnitt drei Stunden am Tag auf unsere Smartphones. Ein Grund dafür liegt im suchterzeugenden Design dieser Technologien. Das Zeitalter der Verhaltenssüchte ist noch jung, doch immer deutlicher wird, wie sehr es sich um ein gesellschaftlich relevantes Problem handelt - mit zerstörerischer Wirkung auf unser Wohlergehen und besonders die Gesundheit und das Glück unserer Kinder. Der Psychologe Adam Alter zeigt, warum sich Verhaltenssüchte so wild wuchernd ausbreiten, wie sie aus der menschlichen Psyche Kapital schlagen und was wir tun müssen, damit wir und unsere Kinder es einfacher haben, ihnen zu widerstehen. Denn die gute Nachricht lautet, dass wir den Verhaltenssüchten nicht unumstößlich ausgeliefert sind.

Autorenportrait

Adam Alter ist Professor für Marketing an der Stern School of Business der New York University, deren Fakultät für Psychologie er als assoziiertes Mitglied angehört. In Südafrika geboren, verbrachte er seine Kindheit in Johannesburg, bevor er mit seinen Eltern nach Australien zog. Er studierte Psychologie zunächst in Sydney und dann in Princeton, wo er auch promovierte. Mit Unwiderstehlich (2018) legt der Sozialpsychologe - nach Drunk Tank Pink (2013) - bereits zum zweiten Mal einen New York Times-Bestseller vor. Über seine Forschung schrieb er u. a. für die New York Times, die Washington Post, den New Yorker, das Wall Street Journal, Wired und Slate. Adam Alter lebt mit seiner Familie in New York.

Leseprobe

Prolog Never get high on your own supply - Nimm nie selbst die Drogen, die du verkaufst Auf einem Apple-Event im Januar 2010 stellte Steve Jobs der gespannten Öffentlichkeit das iPad vor: Was dieses Gerät kann, ist wirklich einzigartig. Besser kann man im Netz nicht surfen; besser noch als mit einem Laptop und viel besser als auf einem Smartphone. ein unglaubliches Erlebnis. Es eignet sich hervorragend für E-Mails; darauf zu tippen ist ein Traum. Neunzig Minuten lang erklärte Jobs, warum es nichts Besseres als das iPad gebe, um Fotos anzusehen, Musik zu hören, Universitätskurse auf iTunes U zu belegen, auf Facebook zu gehen, Spiele zu spielen und Tausende von Apps anzusteuern. Er glaubte, jeder solle ein iPad besitzen.Seinen Kindern aber verweigerte er hartnäckig die Benutzung des Geräts. Ende 2010 erzählte Jobs dem New York Times-Journalisten Nick Bilton, dass seine Kinder das iPad noch nie benutzt hätten. 'Zuhause beschränken wir den Technikkonsum unserer Kinder auf ein Minimum.' Bilton fand heraus, dass auch andere Helden der Hightech-Branche ihre Kinder vor den eigenen Erfindungen schützten. Chris Anderson, vormals Herausgeber des Technologie-Magazins Wired, führte für alle technischen Geräte im Haushalt strenge Restriktionen ein, 'schließlich haben wir mit eigenen Augen gesehen, welche Gefahr von den neuen Technologien ausgeht'. Seine fünf Kinder durften in ihren Zimmern keine Geräte mit Bildschirm benutzen. Evan Williams, einer der Gründer von Blogger, Twitter sowie der Online-Publishing-Plattform Medium, kaufte seinen beiden Söhnen Hunderte von Büchern, er weigerte sich jedoch, ihnen ein iPad zu schenken. Und Lesley Gold, Gründerin einer Web-Controlling-Firma, führte für ihre Kinder ein strenges Bildschirmverbot an Werktagen ein. Erst als die Kinder in der Schule Computer brauchten, lockerte sie die Regel. Walter Isaacson, der während der Recherchen zu seiner Steve-Jobs-Biografie oft mit Jobs' Familie zu Abend aß, verriet Bilton: 'Ich habe die Kinder nie mit einem iPad oder einem Computer gesehen. Sie wirkten von technischen Geräten jeder Art ganz und gar unbeeindruckt.' Es schien so, als würden die Menschen, die Hightech-Produkte herstellen, die Grundregel aller Drogendealer beherzigen: Never get high on your own supply (so Michelle Pfeiffer in Scarface - Nimm nie selbst die Drogen, die du verkaufst). Das ist beunruhigend. Warum verhalten sich ausgerechnet die bekanntesten Persönlichkeiten der digitalen Führungsriegen in ihrem Privatleben derart technikfeindlich? Man stelle sich nur den Aufschrei vor, wenn religiöse Führer ihren Kindern die Ausübung der eigenen Religion versagten. Viele Experten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hightech-Welt, haben ähnliche Entscheidungen getroffen. Mehrere Spieledesigner erzählten mir, sie würden das extrem schnell süchtig machende Online-Spiel World of Warcraft tunlichst meiden. Eine Psychologin mit Spezialisierung auf Fitnesssucht erklärte Fitnessuhren für gefährlich - 'die dümmsten Dinger der Welt' - und schwor, sich niemals eine zu kaufen; und die Gründerin einer Klinik für Internetsucht sagte mir, sie vermeide alle Gadgets, die nicht mindestens drei Jahre auf dem Buckel hätten. Ihr Mobiltelefon hat sie stumm gestellt, sie 'verlegt' es sogar absichtlich, um nicht ständig ihre E-Mails abrufen zu müssen. (Ich habe zwei Monate versucht, sie über E-Mail zu erreichen, doch erst über ihr Festnetztelefon kam der Kontakt zustande.) Ihr Lieblingscomputerspiel ist Myst. Es stammt aus dem Jahr 1993, einer Zeit, da Computer noch zu schwerfällig waren, um mit Videografiken zurechtzukommen. Auf Myst, so erzählte sie mir, habe sie sich nur eingelassen, weil ihr Computer dabei jede halbe Stunde einfriere und es ewig dauere, bis sie ihn neu starten könne.Greg Hochmuth, einer der Instagram-Gründer, begriff schnell, dass er eine Suchtmaschine baute. 'Immer findet man einen weiteren Hashtag, auf den man klicken könnte', sagte Hochmuth. 'Und dann entwickelt sich wie

Schlagzeile

'Ein packendes und unterhaltsames Buch.' ZDF Aspekte>