Beschreibung
Die europäische Musikwissenschaft, der dieser Band mit einem mitteleuropäischen Schwerpunkt gewidmet ist, wandelte sich in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von einer durch charismatische Akademiker geprägten Forschungslandschaft zu einem institutionell etablierten Wissenschaftsfach. Je nach Region legitimierte sich das Fach unterschiedlich an Universitäten, Konservatorien und Forschungsinstituten. Die Differenzierung der Fragestellungen in Forschung und Lehre, die Methodologie und das Verhältnis zum politischen und kulturellen Umfeld wiesen in dieser frühen Ära der Fachgeschichte sowohl Parallelen als auch Spuren regionaler Eigenständigkeit auf. Das einhundertjährige Jubiläum des 1913 von Hermann Abert begründeten Musikwissenschaftlichen Seminars an der Universität Halle bildete den Anlass für das Entstehen des Bandes, der gleichsam in konzentrischen Kreisen von Halle aus die Betrachtung auf Berlin, Göttingen, Breslau, Königsberg, Wien, Prag, Bern, Frankreich, Polen, die Sowjetunion und Finnland ausweitet. Flankiert werden die Beiträge von übergreifenden Untersuchungen, die sich dem Verhältnis von Musikwissenschaft und Musikjournalismus, der Kategorie der Alten Musik und kulturdarwinistischen Tendenzen im betrachteten Zeitraum widmen.****************
Autorenportrait
Tomi Mäkelä, geb. in Finnland, lebt in Berlin und ist Professor für Musikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale. Er ist u. a. Autor des preisgekrönten Buches '"Poesie in der Luft". Jean Sibelius, Leben und Werk' (2007), das 2011 unter dem Titel 'Jean Sibelius' ins Englische übersetzt wurde. 2013 erschien von ihm das Handbuch 'Jean Sibelius und seine Zeit'. Bei Olms hat Mäkelä 2014 eine Biographie zu Friedrich Pacius (1809-1891) und einen analytischen Überblick über die neuere Finnische Musik- und Bildungsgeschichte, 'Saariaho, Sibelius und andere - Neue Helden des neuen Nordens' veröffentlicht.
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