Beschreibung
Der Luxemburger EWG-Kompromiss und Frankreichs Austritt aus den Kommandostrukturen der NATO sowie die Forderungen Großbritanniens und der USA nach vollem Devisenausgleich für ihre in der Bundesrepublik Deutschland stationierten Truppen gehörten zu den zentralen Themen der Kabinettsberatungen des Jahres 1966. Komplizierte Passierscheinverhandlungen, die Fragen rund um einen Redneraustausch zwischen SED und SPD und die Befürchtungen einer möglichen Anerkennung der DDR prägten die innerdeutschen Beziehungen. Rückläufiges Wirtschaftswachstum und erste Anzeichen einer Rezession waren weitere Herausforderungen für die Bundesregierung. Im Streit um die Regulierung steigender Haushaltsdefizite zerbrach im Herbst die christlich-liberale Koalition. Der Rücktritt Erhards ebnete den Weg für die erste Große Koalition unter Kiesinger.
Autorenportrait
Dr. Josef Henke war Archivdirektor im Bundesarchiv Koblenz und Leiter der Editorengruppe Kabinettsprotokolle der Bundesregierung.