Beschreibung
1971 und 1972 waren deutschlandpolitische Schlüsseljahre. Die Vier Mächte schlossen im September 1971 das Berlin-Abkommen, Kanzleramtsstaatssekretär Egon Bahr und DDR-Staatssekretär Michael Kohl verhandelten in dieser Zeit über Transitabkommen, Verkehrsvertrag und Grundlagenvertrag. Im Deutschen Bundestag vollzog sich bis Mai 1972 die Auseinandersetzung zwischen der Regierung Brandt/ Scheel und der CDU/CSU-Opposition über die Ratifizierung der Ostverträge. Die DDR-Führung sprach mit dem Senat von Berlin über Besuchsregelungen, bemühte sich um ihre internationale Anerkennung und wollte mit der Bundesrepublik in die Vereinten Nationen aufgenommen werden. Fast ausschließlich unveröffentlichte Materialien belegen Kontroversen unter den Vier Mächten und die Koordinierung zwischen alliierten und deutsch-deutschen Verhandlungen.
Autorenportrait
Hanns Jürgen Küsters, geboren 1952, ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn und Leiter des Referats Zeitgeschichte am Archiv für Christlich-Demokratische Politik.