Verirrte Bürger: Thomas Mann und Theodor Storm

Tagung in Husum und Lübeck 2015, Thomas-Mann-Studien 52

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783465039549
Sprache: Deutsch
Umfang: 296 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 23.5 x 16 cm
Auflage: 1. Auflage 2016
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Lebenslang hat der Lübecker Thomas Mann die Novellen und Gedichte des Husumers Theodor Storm zu den prägenden Vorbildern seines eigenen Schreibens gezählt. Vor allem im Frühwerk sind Storms Spuren allenthalben zu entdecken. Kongenial hat Thomas Mann an Storms Werk und Person Züge erkannt, die seine Zeitgenossen nicht wahrhaben wollten. Immer wieder ist es eine brüchig gewordene Bürgerlichkeit der Lebensentwürfe, des Selbst- und Weltverständnisses und der Kunstauffassungen, in der Thomas Mann sich Theodor Storm tief verwandt fühlt. Die Widersprüche zwischen bürgerlichen Traditionen und den als zersetzend empfundenen Einflüssen der Moderne, zwischen Ökonomie und Künstlertum, zwischen Glaubensfestigkeit und Pessimismus, um die Thomas Manns Lebenswerk kreist, hat dieser bei Storm wiedergefunden. Wer nach Thomas Manns Beziehungen zu Storm fragt, hat es darum mit Grundkonstellationen im Werk beider Dichter zu tun. Dieser Band versammelt die Beiträge zu einer von der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft und der Theodor-Storm-Gesellschaft gemeinsam veranstalteten Tagung im September 2015, die unter dem Titel "Bürger auf Abwegen" in Lübeck und Husum stattfand. Inhalt: Katrin Max: Fern von "Bürgerwonne und Goldschnittgemüt". Theodor Storm, Thomas Mann und die Schwierigkeit, das ,Bürgerliche' zu definieren Jens Ole Schneider: Bürgerlichkeit als semantische Konstruktion. Zur narrativen Inszenierung moderner Identitäten in Thomas Manns "Buddenbrooks" und Theodor Storms "Die Söhne des Senators" Heinrich Detering: "Nicht ganz korrekt". Thomas Mann und Theodor Storm als entlaufene Bürger Malte Denkert: "Herrlichkeit und Schande" - Versuche der Selbstfindung jenseits bürgerlicher Vorstellungen bei Theodor Storm, Thomas und Heinrich Mann Ole Petras: Machtlose Kraft, kraftlose Macht. Raum und Bürgertum in Storms "Sylter Novelle" und Thomas Manns "Der kleine Herr Friedemann" Maren Ermisch: Die Kontrafaktur des buckligen Männleins. "Eine Malerarbeit" und "Der kleine Herr Friedemann" Karl Ernst Laage: Storm-Spiegelungen in Thomas Manns "Buddenbrooks" und in "Tonio Kröger" Eckart Pastor: Abwege, Abwärtswege: Verfallsgeschichten auf dem Staatshof, in der Mengstraße und Fischergrube Philipp Theisohn: Der Sohn der Danaë. Manns "Buddenbrooks", Storms "Carsten Curator" und der Mythos der Spekulation Andrea Bartl: Von der Eigendynamik der Dinge. Eine vergleichende Lektüre von Theodor Storms und Thomas Manns Novellen Nadja Reinhard: Der experimentelle Blick des Jünglings - Inszenierung eines Wagnisses unbefangen-befangener Sinnlichkeit bei Theodor Storm und Thomas Mann Yahya Elsaghe: Theodor Storm und Thomas Mann als Zeitgenossen des medizinischen Fortschritts Birte Lipinski: Theatrale Ausflüge zweier Epiker. Rolle und "unmaskierte Wirklichkeit" bei Thomas Mann und Theodor Storm Bernd Hamacher: "Was wollte er? Das ist der Norden". Zur literarischen Topographie Thomas Manns und Theodor Storms Andreas Blödorn: Meeresrauschen: Immanente Transzendenz und anti-bürgerliche Fluchtimpulse bei Theodor Storm und Thomas Mann

Autorenportrait

Heinrich Detering ist Literaturwissenschaftler und Professor am Seminar für Deutsche Philologie an der Georg-August-Universität Göttingen, Übersetzer und Lyriker.