Die neun Träume des Dschingis Khan

Roman

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783458173366
Sprache: Deutsch
Umfang: 252 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 20.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Neun: die heilige Zahl der Nomaden. - Galsan Tschinag erzählt in diesem außerordentlichen historisch-psychologischen Roman mit archaischer Sprachgewalt das Leben des Dschingis Khan: In neun Tag- und Nachtträumen blickt der sterbende Weltherrscher zurück auf seine Erfolge und seine Niederlagen, auf seine Hoffnungen und seine Ängste. Längst ist Dschingis Khan ein Mythos geworden, in der Mongolei wird der 'ozeangleiche Khan' noch heute fast als Gott verehrt. Er starb im Jahr 1227, nicht durch Feindeshand, sondern - für einen Reiterfürsten schmachvoll - nach einem Sturz vom Pferd. Er, den seine Diener noch zur letzten Schlacht tragen, versinkt in Fieberträumen von Krieg, Verrat und Mord - Bilder, in tiefes Rot getaucht. Sein Blick geht nach innen, denn 'auch die tausendjährige Eiche hat eines Tages mit dem end- und sinnlosen Weiterwuchern in die Ungewißheit aufzuhören'. Erinnerungen an seine Kindheit werden wach, an seine Getreuen, an seine Frauen und an die Liebe, die er empfunden hat: ein Weltenbeherrscher am Ende seines Lebens, getrieben von Halluzinationen, bekenntnisbereit, aber nicht sentimental, unerbittlich auch gegen sich selbst: 'Jeder Tropfen Blut, geflossen über den Rand der Kelle, jede Handvoll Asche, geflogen über den Rand der Schaufel, jeder Armvoll Fleisch und Knochen, gerutscht über den Rand des Troges - jedes anderen zugefügte Leid mußte auf meinem Weg gelegen und auf die Stunde der Vergeltung gewartet haben.'

Autorenportrait

Galsan Tschinag wurde 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei geboren. Er ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein Name in der Sprache der Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. Nach Abschluss der Schule erhielt er 1962 ein Stipendium, das es ihm erlaubte, in die DDR zu reisen. Er lernte Deutsch und Germanistik in Leipzig. Seitdem schreibt er seine literarischen Texte vor allem in deutscher Sprache. Sechs Jahre später, 1968, kehrte er in seine Heimat zurück und lehrte an der Universität in Ulan Bator deutsche Sprache und Literatur, bis er 1976 wegen 'politischer Unzuverlässigkeit' Berufsverbot erhielt. In den folgenden Jahren arbeitet er als Redakteur der Zeitschrift Journalist und als Cheflektor bei Mongol Kino, wo er sich um die Verfilmung mongolischer Epen bemühte. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller vor allem in Ulan Bator, ist aber auch viele Monate als Nomade mit seiner Sippe im Altaigebirge in der Nordwestmongolei unterwegs. Galsan Tschinag versteht sich als Mittler zwischen den Kulturen und ist im Ausland viel auf Lesereisen unterwegs. Seine Erzählungen wurden auch in zahlreiche andere Sprachen übersetzt.