Karl Culmann und die graphische Statik

Zeichnen, die Sprache des Ingenieurs

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783433018156
Sprache: Deutsch
Umfang: IV, 208 S., 168 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 1.8 x 21.5 x 15.7 cm
Auflage: 1. Auflage 2006
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wer Ingenieurwissenschaften studiert hat, kennt die Culmann-Gerade. Die Person dahinter war Karl Culmann, Student in Karlsruhe, bayrischer Eisenbahnstreckenbauer und Professor für Ingenieurwissenschaften in Zürich. Bis heute wird Paris vom Eiffelturm überragt, konstruiert vom Culmann-Schüler Koechlin nach dem Grundprinzip Culmanns: Kräfte sichtbar machen. Um 1850 bereiste Culmann England und Amerika. Daraus ging seine Fachtheorie hervor, der erste Schritt zu einem komplexen System, mit dem Reißwerkzeug statische Verhältnisse zu berechnen, das Ingenieure bis Anfang des 20. Jahrhunderts anwandten. Culmann hat jedoch auch charmant-bissige Reiseberichte verfasst, voller Sinn fürs kuriose Detail und versehen mit brillanten Analysen der englischen und amerikanischen Lebensverhältnisse. Dies ist die Biographie des Pfarrersohnes aus der Pfalz mit raschem Verstand, des bayrischen Eisenbahnstreckenverlegers, der zum Vergnügen Mathematik betrieb, des Professors in Zürich, den seine Studenten zwar nicht verstanden, aber liebten, und des rastlosen Gutachters, der fast sämtliche Schweizer Wildbäche erwanderte und dem schließlich eine Reise nach Istanbul zum Verhängnis wurde. Das Buch ist aus Bertram Maurers Arbeit über "Karl Culmann und die graphische Statik" hervorgegangen. Doch wo die sorgfältige Recherche des Technikhistorikers und Mathematikers in den Archiven an ihre Grenzen stoßen musste, erlaubt sich die Kunsthistorikerin und Krimiautorin, Christine Lehmann, den Menschen Culmann und seine Familie in ihre Zeit einzuordnen. Was hat Jules Vernes "Reise um die Welt in 80 Tagen" mit Culmanns Amerikareise zu tun? Wie lebte das Bürgertum? Und was haben Theodor Fontanes Romane und ein kubistisches Bild mit der graphischen Statik gemeinsam? Ein Buch nicht nur für Ingenieure und Techniker mit historischem Interesse, sondern auch für Schöngeistige, die gern einmal den Blick auf Brückenkonstruktionen und auf Planimeter riskieren.

Autorenportrait

InhaltsangabeKAPITEL 1 Zeichnen heißt erklären Die technischen Hochschulen KAPITEL 2 Revolutionäre, Pfarrer und Ingenieure Der Großvater Der revolutionäre Onkel Der Vater Der Ingenieur Die Geschwister KAPITEL 3 Kindheit und Jugend Der Name Die biographischen Quellen Frühe Kämpfe und Enttäuschungen Das Polytechnikum in Karlsruhe Leibrock und Pantalon Der Musterschüler Ladomus und Kayser - Culmanns Lehrer Seilecke und Kräfteecke KAPITEL 4 Im bayrischen Staatsdienst Die Vernichtung des Raums Der Baupraktikant Die LudwigsSüdnordbahn Das englische und das amerikanische System Die literarische Talentprobe Culmanns Herzensangelegenheiten KAPITEL 5 Culmanns große Reise Der Reiseantrag Technische Belletristik England Die neue Welt Culmanns Abenteuer Der virtuelle Emigrant Culmanns Blick Sinnfälligkeit der Phänomene Der Zeichner Von der Mühsal des Schreibens Die Fachwerktheorie KAPITEL 6 Das Polytechnikum in Zürich Berufung zum Professor Culmanns bürgerliches Leben Der Lehrstuhl Das Gebäude Der Lehrer Culmanns Charisma Unbescheidene Bescheidenheit Die Schweizer Wildbäche KAPITEL 7 Die graphische Statik Gedankenkonstruktionen Praktische Mathematik Darstellende Geometrie Die ersten graphischen Verfahren Gewölbe Erddruck Schönheit der Ordnung Visualisierte Erklärung Zeichnen statt rechnen Zeichnen geht schneller Vom Reißrechnen Das ReulauxPlagiat Das Original - die ersten beiden Teile 1864 Projektive Geometrie und Dualität Die Integrationsmaschine Reuleauxs Vorabdruck Schwerpunkte und Trägheitsmomente Die Graphische Statik - der Teil 1866 Die CulmannGerade Die Statik von Knochen Der versenkte Nibelungenschatz Die graphische Statik im Ausland Der Ruf aus München und die Studienfreiheit KAPITEL 8 Die zweite Auflage Der Rechenschieber Planimeter ein Prinzip soll sichtbar werden Polarplanimeter - das mysteriöse Instrument Culmanns Suche nach Anschaulichkeit KAPITEL 9 Ich habe ein schönes Leben gehabt Ein Denkmal KAPITEL 10 Schicksal der graphischen Statik Wilhelm Ritter Kanonisierung Vom Traum zum Albtraum Graphische Integration Numerische Mathematik Die graphische Statik in den Ingenieurbüros Maurice Koechlin und der Eiffelturm Die graphische Statik in England und Amerika Die technischen Hochschulen in Deutschland KAPITEL 11 Der Charme der graphischen Statik Sehen contra Gedächtnis Einfach, schnell und genau Elementarisierung als Parole Zur Anschauung bringen Das Ende der Anschaulichkeit Die Fotografie