Beschreibung
Der Siegeszug der Digital-Technologie setzt sich unvermindert fort und ergreift immer neue Bereiche des Lebens. Neue Technologien verändern die Welt: Was bedeutet die Digitalisierung also für das Recht? Das ist die Kernfrage, welcher der Verfasser nachgeht. Der Autor arbeitet fünf Charakteristika von kultureller Digitalisierung heraus: Entgrenzung, Bilderflut, Immaterialisierung, Zeitlosigkeit und Vernetzung. Damit kontrastiert sie das Recht und das rechtliche Denken. Es wird klar, dass zwei Welten aufeinander treffen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Denn das Recht ist eher von Grenzziehungen, Bilderskepsis, fester Verkörperung, exakter Zeitbestimmung und kausalen, sukzessiven Gedankengängen und Argumentationsketten geprägt. Die Konfrontation mit der Digitalisierung verändert das Recht tief greifend. In der Summe wird das Recht unschärfer. Und was genauso wichtig ist: Es wird relativiert. Andere Bereiche der Gesellschaft übernehmen verstärkt Ordnungs- und Steuerungsfunktionen neben und an Stelle des Rechts. Beides ist eine Herausforderung für die Rechtspolitik, für die Dogmatik und die Rechtstheorie. In seiner Studie entwickelt der Verfasser erste Ansatzpunkte zu einer Dogmatik und Rechtstheorie des unscharfen Rechts.
Inhalt
Inhaltsübersicht: Einleitung: Von der digitalen Welt zum digitalisierten Recht - 1. Teil: Zusammenhänge: A. Technik, Kultur, Recht - B. Kulturtechnik und Recht - das Beispiel der Schrift: Sprache und Denken: die Sapir-Whorf-Hypothese - Von der oralen zur literalen Kultur - Vom gesprochenen zum geschriebenen Recht - 2. Teil: Digitalisierung des Rechts: A. Facetten der Digitalisierung: Digitalisierung als technologisches und kulturelles Phänomen - Der kulturelle Kern der Digitalisierung - B. Ubiquität und Recht: Digitalisierung: Entgrenzung und Ubiquität - Recht und Grenzen - Das Ende der (geografischen) Grenzen? - Das Ende des Staates? - Das Ende des Rechts? - Globalisierung und Gateways als Antwort auf die Entgrenzung - C. Multimedialität und Recht: Multimedia - Bilder und visuelle Kommunikation - Recht und Bilder: visuelle Rechtskommunikation - Assoziativität, Unschärfe, Streubreite: Die Steuerung visueller Rechtskommunikation - Die Auslegung visueller Rechtskommunikation - Recht als Theater? Probleme des inszenierten Rechts - Die Wort-Bild-Balance im visualisierten Recht - D. Virtualität und Recht: Begriffsgeschichte der Virtualität - Die Logik der Virtualität - Virtualisierung des Rechts I: Immaterialisierung - Virtualisierung des Rechts II: Zeitlosigkeit - E. Vernetzung und Recht: Vernetzung als Paradigma - Digitalisierung und Vernetzung - Netze: Arten und Grundstruktur - Charakteristika von Netzwerken - Das Recht als Netz: Elemente. Eigenschaften. Folgen - 3. Teil: Unscharfes Recht: Rolle und Bedeutung des Rechts im Zeitalter der Digitalisierung: A. Recht plus X: zur "Relativitätstheorie" des Rechts: Relativierung des Rechts in der digitalen Bukowina - Recht plus X: transrechtliche Kooperationen als Kompensation - B. Unscharfes Recht: Schärfe und Unschärfe im Recht - Auf dem Weg zum unscharfen Recht - Literatur- und Sachwortverzeichnis
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