Beschreibung
Wittenberge war einmal eine Industriestadt. Das modernste Nähmaschinenwerk der Welt wurde 1991 geschlossen. Zuvor waren bereits das Zellstoffwerk und die Ölmühle abgewickelt worden. Tausende verloren ihre Arbeit. Jeder Dritte verließ seither seine Heimatstadt, die inzwischen weniger als 20.000 Einwohner zählt. Diese Entwicklung ist nachweislich Folge der 'Wiedervereinigung' vor zwanzig Jahren. Und nachdem sich der Westen wirtschaftlich gesund stieß, kamen auch seine Wissenschaftler auf ihre Kosten. 'Forscher' untersuchten die industrielle Brache, die man im Osten angerichtet hatte, wofür es stattliche Honorare gab. In Wittenberge in Brandenburg beispielsweise erhielt eine Gruppe von Soziologen und Ethnologen für ein Gutachten einen siebenstelligen Betrag vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Klaus Huhn untersuchte vor Ort, was dieses Papier wert ist.
Autorenportrait
Klaus Huhn, geboren 1928 in Berlin, ist seit 1945 publizistisch tätig. Er gehörte zur Gründergeneration des Neuen Deutschland und war bis 1990 dort tätig, 38 Jahre als dessen Sportchef. Er berichtete von 17 Olympischen Spielen und wurde vom Internationalen Olympischen Komitee 1988 mit dem Journalistenpreis ausgezeichnet. Er erwarb sich auch international Ansehen und wurde 17 Jahre lang bis 1993 in den Vorstand des Europäischen Sportjournalistenverbandes (UEPS) gewählt, wo er als Generalsekretär tätig war. Nach seinem Ausscheiden aus dem ND gründete er den Spotless-Verlag, bei dem inzwischen weit über 200 Bücher erschienen, darunter nicht wenige von Klaus Huhn selbst.