Beschreibung
Wir lieben Fleisch: In Europa isst fast jeder Mensch 60 Kilo Fleisch pro Jahr. Wenn wir in einen saftigen Burger beißen, denken wir nicht mehr an das einmal lebendige Tier, das fühlt. Das Tier wird von uns unsichtbar gemacht, dabei ist es so viel mehr als ein Produktionsgut, das es auszubeuten gilt. Der Philosoph Thomas Macho beschäftigt sich seit Jahren mit der Beziehung des Menschen zum Nutztier. Er erforscht, warum wir häufig so tun, als würden wir Tiere respektieren, sie dann aber doch massenhaft und grausam töten, um sie zu essen. Wenn wir uns unsere gemeinsame Geschichte mit dem Tier wieder vergegenwärtigen, finden wir auch zurück zu einem respektvollen Umgang - denn trennt sich der Mensch vom Tier, verliert er einen Teil seiner Geschichte.
Autorenportrait
Thomas Macho, geboren 1952, forschte und lehrte von 1993 bis 2016 als Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2016 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) der Kunstuniversität Linz. 2019 wurde er mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet, 2020 mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Zu seinen neueren Publikationen zählen "Schweine. Ein Portrait" (Berlin: Matthes & Seitz 2015) sowie "Das Leben nehmen. Suizid in der Moderne" (Berlin: Suhrkamp 2017).