Beschreibung
Historisches Erinnern schweißt zusammen, schafft Identität, ist Voraussetzung für die Deutung der Gegenwart - das gilt auch für Österreich, ein Land, das erst seit wenigen Jahrzehnten von der Mehrheit seiner Bürger als Nation empfunden wird. Lebendige Erinnerung an vergangenes Geschehen legitimiert gegenwärtiges Handeln und bestimmt den Blick in die Zukunft. In seinem Gedächtnis-Kalender Österreichs blickt Johannes Sachslehner Tag für Tag, vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember, auf jene Ereignisse zurück, die den rot-weiß-roten Nationalmythos Inhalt und Kontur verliehen haben, die "Fixpunkte der nationalen Memoria" (Aleida Assmann). Es ist ein Blick auf "Heldentaten" ebenso wie auf Verbrechen, auf helle und auf dunkle Tage, auf Tage, die man zu feiern gewohnt ist, und auf Tage, die man am liebsten für immer vergessen möchte. Johannes Sachslehner stimmt kein patriotisches Heldenlied an, er sondiert kritisch, nennt auch Ereignisse, die verdrängt und vergessen sind und nicht mehr erinnert werden möchten. Der erste Gedächtnis-Kalender Österreichs, ein Buch zum Schmökern und Nachlesen - und Nachdenken für alle, die über der Hektik des Heute das Gestern nicht vergessen wollen, zugleich eine faszinierende Tour de force durch die österreichische Geschichte.
Autorenportrait
Johannes Sachslehner, geb. 1957 in Scheibbs, studierte an der Universität Wien Germanistik und Geschichte (Dr. phil.) und unterrichtete von 1982 bis 1985 an der Jagiellonen- Universität Krakau als Gastlektor für deutsche Sprache und Literatur, seit 1989 Verlagslektor. Zahlreiche Publikationen, zuletzt erschienen bei Styria Premium seine beiden Bände über die "Schicksalsorte Österreichs" sowie "365 Schicksalstage Österreichs".