Beschreibung
'Heute wie gestern ist es die Aufgabe der Augen - derer im Gesicht und derer im Geist - zu sehen.' Liebe und Bewunderung, Abscheu und tiefe Trauer wechseln unablässig im Blick des Andalusiers Antonio Machado auf 'sein' Land: Kastilien. Als er 1907 nach Soria zog, um als Französischlehrer tätig zu werden, trat er nicht nur im Herzen Spaniens in eine in ihrer Kargheit bisher nicht gekannte Landschaft ein, er lernte wie in einem unmittelbar aufeinanderfolgenden Wechselbad Liebe und Glück kennen und den jähen Verlust durch den Tod seiner geliebten jungen Frau Leonor. Dennoch hatte er in Kastilien, '. dort, wo Spanien entstand', die tiefsten Impulse für seine unvergleichliche Dichtkunst empfangen.
Autorenportrait
Antonio Machado, geboren am 26. Juli 1875 in Sevilla, gestorben am 22. Februar 1939 im südfranzösischen Collioure, wenige Tage nach seiner Flucht über die Pyrenäen vor den anrückenden Truppen Francos, stammte aus einer liberalen Intellektuellenfamilie. Bei Parisreisen lernte er Oscar Wilde, Rubén Dario und Henri Bergson kennen. 1927 wurde er Mitglied der spanischen Akademie. Er gilt als der bedeutendste Lyriker Spaniens des vergangenen Jahrhunderts.