Du bekommst einen Auftrag, du führst ihn aus. Auch 30 Jahre in Isolation. Im Dschungel. Onoda Hirô und seine Truppe bilden die letzte Verteidigungslinie der kaiserlichen Armee. Werner Herzogs Stimme in meinem Kopf. Eine Wanderung durch zeitlichen Stillstand. Alles um sie herum lebt und atmet. Jede Regung ein Geräusch. Jede Bewegung der mögliche Tod. Egal, ob du der Feind oder ein Büffel bist. Gesichter mit Erde beschmiert, die Uniform in Fetzen und doch intakt. In einem Interview, das ich mir zu dem Buch ansehe, sagt Herzog: „Wenn ich etwas mache, dann mache ich dies ausschließlich.“ Auch bei dem Japaner Onoda gibt es keine Ablenkung, über Dekaden ist seine Aufgabe Krieg. Jedes Zeichen in seiner Welt, einer Insel, bewegt sich innerhalb dieser Aufgabe. Und dann endet alles in einem fulminanten Fiebertraum, der gleichzeitig mit einer Verbeugung in der Realität ankommt. Für mich sind Werner Herzogs Bücher zu kurz, ich brauche mehr, mehr von seiner Sprache.